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30.05.2012 | 08:24 | Marktbericht Ost 

Marktinformation Ost: Düngemittelpreise im Mai 2012

Rostock - Der gewünschte Nachfragesog nach Stickstoffdüngern ist bislang ausgeblieben. Der Abruf zur dritten N-Gabe und zu Grünland ist infolge der derzeitigen Trockenheit sehr verhalten.

Marktinformation Ost
(c) MIO
Insbesondere Landwirte, die nach Umbruch umfangreich in die Neuansaat von Sommerkulturen investiert haben, überlegen jede Geldausgabe genau. Mitunter wurde der benötigte Stickstoff aber auch mit der Vorkultur schon auf dem Acker platziert, so dass die Stickstoffmenge ausreichen dürfte. Insbesondere zum Mais ist jedoch auch ein hoher Anteil von Gülle und Gärresten aus der Biogasanlage eingesetzt worden. Die Einkaufsstrategie der Landwirte, welche verstärkt erst bei akutem Bedarf ordern, bringt Händler und Produzenten in Schwierigkeiten.

Die zunehmenden Preisschwankungen bei den Düngemitteln, aber auch die teilweise hohe Schlagkraft der Landwirte tragen zu dieser Entwicklung bei. So beeinflußten beim Kalkammonsalpeter unlängst preisgünstige Offerten unterschiedlichster Herkunft und Handelsart massiv den Markt. Es wurden Preise um die 250 €/t (Strecke frei Hof) für Ware aus Polen und Tschechien realisiert, aber auch für KAS-Ware von der Ostseeküste und von der italienischen Nordostküste wurden attraktive Preise genannt. Die Streckenpreise für YARA-Ware liegen derzeit im Norden zwischen 265 und 270 €/t und somit ungefähr 10 € niedriger als im letzten Monat. Anfang Juni 2011 lag das Preisniveau für Kalkammonsalpeter in Ostdeutschland im Mittel bei 269 €/t (Strecke frei Hof).

Die Preise für Brotweizen aus der Ernte 2010 lagen letztes Jahr um diese Zeit bei ca. 230 €/t und für Raps bei ca. 460 €/t (Strecke ab Hof) in den ostdeutschen Bundesländern. Der Rapspreis für Ware aus 2011 iegt derzeit (21.KW) auf vergleichbarem Niveau, Brotweizen wird momentan bei 210 €/t (Strecke ab Hof) im ostdeutschen Raum gehandelt. Da im nächsten Quartal mit steigenden KAS-Preisen großer Produzenten, die weltweit agieren können, zu rechnen ist, muss im Zusammenhang mit dem Verkauf von Getreide über die Wirtschaftlichkeit einer Voreinlagerung nachgedacht werden.

Harnstoff ist aus fachlicher Hinsicht im Moment kein Thema am Markt. Sowohl gekörnte als auch geprillte Ware ist bei den Händlern nahezu ausverkauft, Restpartien werden auf Vormonatsniveau veräußert. Nachgeordert wird bei den aktuellen Weltmarktpreisen kaum, für das dritte und vierte Quartal werden günstigere Offerten erwartet. Die Preise für AHL haben etwas angezogen. Wer vorgekauft hatte, realisiert diese vergleichbar preisgünstigste Stickstoffdüngung zur Qualitätsgabe im Weizen bzw. die Grünlanddüngung mit dem Schleppschlauch. Die typischen Schwefeldünger Piamon, ASS und SSA sind kaum verfügbar, Ende Juni werden neue Preise erwartet.

Planungssicherheit bieten die Preise von K+S für Kaliumdünger, die Mitte Mai herausgegeben wurden. Die Preise für Kornkali liegen zunächst im Rahmen der Preisstaffelung deutlich unter dem Niveau des letzten Monats, werden aber Ende Oktober das Aprilniveau wieder erreichen. Die neue Preisstaffel beginnt Anfang November. Die Auftragsbücher bei K+S sind derzeit voll. Der Verkauf der Ware erfolgt im Rahmen von Kontigenten. Für Mai/ Juni ist bereits keine Ware mehr zu bekommen. Zu Juli/August - Preisen kann bereits geordert werden. Für Patentkali und auch Kieserit wurden von K+S bereits die Preise für das gesamte Düngejahr 2012/13 herausgegeben.

Mit dem Ende der Maisaussaat ist in hiesiger Region der Bedarf an Phosphordüngern zunächst erloschen. Nach Angaben von "Toepfer International" bleiben die Preise bei den Phosphaten auf dem Weltmarkt weiterhin fest.

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Düngemittelpreise im Mai 2012
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