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22.05.2011 | 13:30 | Wasserversorgung knapp 

Dürre verunsichert Landwirte in Frankreichs

Paris - In Westfrankreich sorgt die neuerliche Trockenheit in diesem Jahr für Aufregung bei den Landwirten und mittlerweile auch in der Regierung.

Trockenheit
Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet hat im Anschluss an eine vorgezogene Sitzung des für Dürre zuständigen Sonderausschusses vergangene Woche bestätigt, man befinde sich mit Blick auf den Wassermangel und die hohen Temperaturen in einer vergleichbaren Situation wie im Juli 2010.

Mittlerweile sei für 28 Departements der „Krisenstatus“ offiziell bestätigt worden. Das bedeute konkret eine offizielle Beschränkung der Wasserentnahmen, die vermutlich auf weitere Departements ausgedehnt werden müsse, stellte die Ressortchefin klar.

Zugleich forderte sie ein generelles Umdenken und einen strukturellen Wandel bei der Wassernutzung. Ihr Ziel sei es, den globalen Wasserbedarf in Frankreich bis 2020 um 20 % einzuschränken. Damit verbunden sind nach ihren Worten unter anderem eine sinnvolle und effektive Wasserbewirtschaftung durch die Landwirte und parallel dazu eine Reduzierung der undichten Stellen im Trinkwassernetz von derzeit durchschnittlich 20 % auf maximal 15 %.


Grundwasserspiegel bereits deutlich gesunken

Wie anlässlich der Sitzung des Sonderausschusses weiter berichtet wurde, hat Paris die Auflagen in den von der Trockenheit besonders betroffenen Gebieten, die sich bislang vorrangig auf die westfranzösische Region Poitou-Charentes beschränkt hatten, mittlerweile auf 20 Departements nördlich einer Linie von Lyon bis Toulouse ausgedehnt. Die in diesem Jahr sehr früh eingesetzte Dürre infolge eines außergewöhnlich heißen und trockenen April dürfte nach Einschätzung der Fachleute weiter andauern.

Die Meteorologen erwarten zumindest in den nächsten zwei Wochen keine signifikanten Regenfälle. Hinzu komme, dass zwei Drittel der Grundwasservorräte deutlich unter der Norm lägen, erklärte Ariane Blum, Hydrogeologin im französischen Büro für geologische Untersuchungen und Bergwerksforschung (BRGM).

Ministerin Kosciusko-Morizet kündigte bereits an, ebenfalls ein besonderes Auge auf die Kernkraftwerke zu haben, die Wasser zur Abkühlung der Reaktoren benötigten. Seit 2003 gebe es einen Hitze-Referenzwert, der ihre Funktion unter besonderen klimatischen Bedingungen einschränke. Wassermangel sei in diesem Kontrollsystem inbegriffen, da bei einem zu geringen Wasserausstoß der Reaktor abgestellt werde, versicherte die Umweltministerin. Dies seien im Übrigen zwar traditionelle Aussagen; sie veranschaulichten jedoch, dass die Saison für die Kühlung der Kernkraftanlagen in diesem Jahr ebenfalls früher eingesetzt habe. (AgE)
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