An der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig wurde der Kurs des Kartoffelfutures mit Fälligkeit im April 2021 am Freitagvormittag (19.3.) gegen 11.40 Uhr nur noch für 6,40 Euro/dt gehandelt; das waren 4,20 Euro/dt oder 39,6 % weniger als das jüngste Zwischenhoch vom 19. Februar.
Gleichzeitig legte aber der
Kontrakt mit Fälligkeit im April 2022 um 10,7 % auf 16,60 Euro/dt zu. Im Einklang mit der Entwicklung am
Terminmarkt berichteten Analysten mit Blick auf den Kassamarkt für Verarbeitungskartoffeln zuletzt von nur wenig Kaufinteresse an kurzfristigen Lieferungen. Lediglich im Chips-Bereich sei die Nachfrage noch einigermaßen stabil. Vor allem die Notierungen in Belgien und den Niederlanden seien unter Druck geraten.
In den kommenden Wochen stehe die Abwicklung von Vertragsware im Vordergrund. Unterdessen warteten Landwirte mit Langzeitlagerung auf bessere Preise. Nach Angaben der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen reicht das Angebot an
Speisekartoffeln immer noch aus, um den coronabedingt eingeschränkten Bedarf zu decken. Damit bleibe kaum Spielraum für höhere Preise.
Insbesondere die Schälbetriebe litten weiterhin unter der geringen Nachfrage. Mit den steigenden Corona-Infektionszahlen schwinde die Hoffnung auf eine leichte Belebung des Bedarfs der Gastronomie und von Großküchen. Diese Mengen flössen weiterhin in die Packbetriebe und erhöhten damit das Angebot.