Am Freitag (7.1.) ging der
Kontrakt mit Fälligkeit im April 2022 für 21 Euro/dt aus dem Handel; das waren 1,90 Euro/dt mehr als der Abrechnungskurs vom 24. Dezember 2021.
Unterdessen berichteten niederländische Marktakteure von einer eingeschränkten Flexibilität beim Absatz von Frischware als Folge der verschärften Corona-Vorsichtsmaßnahmen in westeuropäischen Ländern.
Derweil hätten einige Hersteller von Pommes frites bereits ihre Kontraktpreise für 2022 bekanntgegeben und diese dabei im Vorjahresvergleich ausnahmslos und im Durchschnitt um etwa 20 % heraufgesetzt. Allerdings wiesen die niederländischen Marktexperten auch darauf hin, dass die Kosten im
Kartoffelanbau in der neuen Saison deutlich steigen dürften. Nach Berechnungen des niederländischen Ackerbauerverbandes (NAV) hätten sich die durchschnittlichen Erzeugungskosten 2021 auf Sandboden ohne
Beregnung auf 6.565 Euro/ha belaufen.
Für 2022 werde eine Verteuerung um 11,6 % auf 7.327 Euro/ha prognostiziert. Vor diesem Hintergrund seien die Erzeugerpreise für den Kontraktanbau auch nach der Anhebung immer noch ein „Hungerlohn“. Deshalb raten die Fachleute den Landwirten, lieber weniger Kartoffeln anzubauen und dabei vor allem ertragreiche Böden zu nutzen.
Derweil plant das Agrarhandelsunternehmen Wilhelm Weuthen, mehr
Anbauflächen von Verarbeitungskartoffeln in allen Regionen und für alle Verarbeitungssegmente unter Vertrag zu nehmen. Dafür würden „sehr attraktive Vertragspreise“ geboten. Durch den weiteren Expansionskurs der Verarbeitungsindustrie böten sich auch für alle Lieferzeiträume attraktive Absatzperspektiven.
Die meisten Fabriken hätten auch in der letzten Woche des vergangenen Jahres die Produktion fortgesetzt. Der Absatz sei trotz der Corona-Beschränkungen „gut“, so das Unternehmen.