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13.03.2012 | 13:03 | EHEC-Krise 

EHEC-Folgen erst auf den zweiten Blick sichtbar

Bonn -Wenn man Vertreter der Gemüsebranche nach dem Jahr 2011 fragt, dann wird die EHEC-Krise sofort als herausragendes Ereignis genannt.

Gemüse
(c) proplanta
Anhand der wichtigsten Marktdaten der Gemüsewirtschaft 2011 kann man den Einfluss der EHEC-Krise zunächst nicht erkennen.

Wie so oft hilft die globale Sichtweise hier nicht weiter, bei differenzierter Betrachtung sind die Auswirkungen dann aber überdeutlich.

Mit 3,59 Mio. t wurde in Deutschland die zweithöchste Gemüseernte der Geschichte eingebracht, nur 2009 waren es mehr. Die Einfuhren an Frischgemüse dürften das Rekordniveau des Vorjahres (3,16 Mio. t) nicht ganz erreicht haben, sie sind aber ebenfalls die zweithöchsten der Geschichte.

Die Einkaufsmengen der Privathaushalte in Deutschland sind geringfügig höher ausgefallen (+1 %) als im Vorjahr, die Ausgaben sind aber um knapp 4 % gesunken. Der Zuwachs bei den Einkaufsmengen beruht aber vor allem auf einem Basiseffekt, denn im Vorjahr fielen die Einkaufsmengen ungewöhnlich niedrig aus.

Betrachtet man die Einfuhren nach Gemüsearten, so ergeben sich bei Salaten und Gurken überdurchschnittliche Einbußen, bei Tomaten entsprechen sie in etwa dem allgemeinen Rückgang. Auch bei den Einkaufsmengen ergeben sich bei Gurken Einbußen von über 4 %.

Bei Blattgemüse ist sogar ein Plus von gut 2 % festzustellen, dieses Plus ist aber in den ersten 5 Monaten erreicht worden. Nach der EHEC Krise waren die Einkaufsmengen ab Juni dann unterdurchschnittlich, im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich von Juni bis zum Jahresende ein Minus von 3 %. Dabei ist zu berücksichtigen, das der Markt mit Blattgemüse bereits 2010 äußerst knapp versorgt war.

Drastisch war der Verzehrsrückgang erwartungs gemäß bei Sprossen und Keimlingen. Es gab auch prominente „Kollateralschäden". So erreichten die bislang fast monoton steigenden Einkaufsmengen an küchenfertigen Mischsalaten bis zum Jahresende nicht wieder das Vorjahresniveau. Die EHEC Folgen lassen sich also deutlich isolieren. (ami)
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