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10.09.2017 | 07:50 | Lebensmittelkontrollen 
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Ekelfunde im Südwesten

Stuttgart- Ein Brot mit künstlichem Fingernagel, eine Postfiliale im Nudelbetrieb oder Schildkröten im Kühlschrank - 2016 haben die Lebensmittelkontrollen wieder einige Kuriositäten hervorgebracht.

Hygieneverstöße Südwesten
Manchmal staunen Lebensmittelkontrolleure nicht schlecht: Tagtäglich stoßen sie auf Ungewöhnliches. Letztes Jahr war es zum Beispiel zwei griechische Landschildkröte, die im Gemüsefach überwinterten. Wegen schwerer Hygieneverstöße haben die Behörden im vergangenen Jahr 881 meist kleinere Lebensmittelbetriebe im Land geschlossen. (c) proplanta
Das seien aber Ausnahmen, beruhigte Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) am Freitag in Stuttgart bei der Vorstellung des Jahresberichts der Kontrolleure. «Wer mit Lebensmitteln arbeitet, hat eine hohe Verantwortung, das muss klar sein.» Angesichts des Nachweises von Fipronil in Eiern forderte er erneut zehn zusätzliche Stellen bei den Untersuchungsämtern. Es könne jeden Tag eine neue Thematik aufkommen.

Ekeliges

Wegen schwerer Hygieneverstöße haben die Behörden im vergangenen Jahr 881 meist kleinere Lebensmittelbetriebe im Land geschlossen. Im Vorjahr waren es 1021 Betriebe. Insgesamt waren 238.767 Betriebe im Land gemeldet - von der Döner-Bude an der Ecke bis zum weltweit tätigen Lebensmittelhersteller. In 2.399 von 82.379 kontrollierten Betrieben wurden Verstöße festgestellt. Die meisten Verstöße seien mit 69 Prozent Hygienemängel gewesen, gefolgt von mangelhafter Kennzeichnung und Aufmachung.

Allergisch

Die Fachleute untersuchen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Bedarfsgegenstände. Das können Brillen, Uhren oder auch Messer sein. Im letzten Jahr nahmen sie Kugelschreiber unter die Lupe und prüften sie auf Nickel. Das Metall führe die Liste der Kontaktallergene an. Deswegen darf der Stoff in Produkten, die direkt und länger mit der Haut in Berührung kommen, nicht verwendet werden, wenn die Nickelfreisetzung den Grenzwert übersteigt, wie Hauk mitteilte. In jeder fünften Probe wurden Nickelmengen im Bereich des Grenzwerts oder darüber gefunden.

Dauerbrenner

Fischfilets mit Wasserzusatz beschäftigen die Experten immer wieder. Diesmal schauten sie sich Alaska-Seelachsfilets genauer an. Bei vier der 38 Proben wurde ein Wasserzusatz festgestellt. Der Gehalt an zugesetzten Wasser habe zwischen 16 und 37 Prozent betragen. Dies sei zulässig. Es müsse aber angegeben werden und das sei nicht der Fall gewesen. Ein Drittel des Preises zahle der Verbraucher nicht für den Lachs, sondern für das Wasser, kritisierte Hauk. In den Vorjahren hatte es bei dem Süßwasserfisch Pangasius immer wieder Auffälligkeiten gegeben.

Kurioses

Teigwarenherstellung und Verkauf von Briefmarken: Ein Nudelhersteller hat in seinen Produktionsräumen auch eine Postfiliale betrieben. Die Produktion musste so lange ruhen, bis sie woanders untergebracht wurde. Bei der Überprüfung eines anderen Betriebs staunten die Kontrolleure nicht schlecht, als sie im Kühlschrank in einer Schublade anstelle von Gemüse zwei Schildkröten vorfanden. Die Überwinterung von griechischen Landschildkröten bei konstanter Temperatur im Kühlschrank sei sicherlich tierschutzgerecht und nicht zu beanstanden, so Hauk. Aber zusammen mit Lebensmitteln sei dies den Kontrolleuren dann doch zu biologisch gewesen.

Fipronil

Nach dem Fund von Fipronil in Eiern sind im zuständigen Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg Zusatzschichten angesagt. Bis Donnerstag wurden 344 Proben untersucht, berichtete Hauk. Acht Eier und 14 Eiprodukte überschritten den Grenzwert.
dpa/lsw
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Kommentare 
Norbert schrieb am 03.11.2017 09:14 Uhrzustimmen(7) widersprechen(14)
Laber Laber ----- Jammer Jammer
Ändern kannst sowieso nix........
wir als Endverbraucher kriegen jeden Tag die ganze Sch.....ab.
reinschauen kannst eh in nix.......
cource schrieb am 10.09.2017 07:52 Uhrzustimmen(89) widersprechen(63)
die wertlosen "essbarkeiten" werden aufwendig verpackt und mit konservierungsgiften haltbar gemacht nur damit jede handelskette in jeder region ihre eigene logistikstation/beton- und asphaltwüste betreiben kann d.h. damit die wertlosen waren so lange wie möglich durch die gegend geschippert werden können und so viel wie möglich schinder/nutzmenschen daran ihren erbärmlichen lebensunterhalt verdienen können und die betroffenen gemeinden versauen/verhökern für alle zeiten ihre ursprünglich idyllische landschaft nur um irgendein wachstum/jobs zu generieren--ist die menschheit wirklich so dooooof
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