Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Grünen hervor, berichtet die «Neue Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Besonders kleine Betriebe haben demnach die Produktion eingestellt: Während 6.145 Bauernhöfe mit weniger als 100 Kühen seit dem Ende der Quote ausgestiegen sind, nahm die Zahl der Betriebe mit mehr als 100 Tieren sogar um fast 560 zu.
Der stärkste Rückgang war laut Ministerium in Süddeutschland zu verzeichnen: In Bayern gaben 2.353 Betriebe die Milchviehhaltung auf, in Baden-Württemberg fast 1.000. Auf Platz drei folgt Niedersachsen mit 707 Bauernhöfen, vor Nordrhein-Westfalen mit 704 und Schleswig-Holstein mit 233.
Der Preisverfall bei Milch hat mehrere Gründe. Nach dem Ende der EU-Milchquote als Mengenschranke können die Bauern beliebig viel produzieren. In manchen EU-Ländern wie Irland und Polen schwollen die Mengen laut
Bauernverband deutlich an. Zudem schwächelt die Konjunktur in vielversprechenden Märkten - etwa in China und in Ländern, die stark von Ölexporten abhängig sind. Russland hat als Reaktion auf EU-Sanktionen einen Importstopp für
Agrarprodukte verhängt. Dadurch bleibt mehr Milch auf dem EU-Markt, was die Preise schwächt.