Aus den frühen Lieferländern Ägypten und Israel sind die Vorräte bald aufgebraucht. Das ist Wochen früher als sonst. Aus Europa kommt gleichzeitig kaum Nachschub. Überall hat ein kaltes und nasses Frühjahr erst die Auspflanzungen verspätet und dann das Wachstum verzögert. In allen EU-Staaten und darüber hinaus in Russland und in der Ukraine werden
Frühkartoffeln gesucht.
Anstelle von Frühkartoffeln kommen aus Spanien, Italien, Belgien oder Deutschland eher Hiobsbotschaften: Die Erträge sich kleiner als erwartet. Es gibt Probleme mit der Qualität und Stabilität. Nässe führt zur Verbreitung von Krankheiten im Boden und auf den Blättern. Ohne Sonne werden die Knollen nicht dick und lagern keine Stärke ein.
Die derzeitige Preisentwicklung ist auf den Kopf gestellt. Beginnen die Preise sonst um diese Jahreszeit zu sinken, klettern sie jetzt immer weiter nach oben. Frachtfrei Packer sind in der Regel schon über 70,00 EUR/dt anzulegen. Im Vorjahr waren es zeitgleich 50,00 EUR/dt und früher oft noch weniger.
In Deutschland konnten im Mai nur ganz wenige eigene Frühkartoffeln im Ab-Hof-Geschäft verkauft werden. Nächste Woche könnte es mit Sackware an einigen Großmärkten losgehen. Die Landwirte sind allerdings angesichts der Erträge und Stärkegehalte noch sehr zurückhaltend. An Reifeförderung, um Packware zu bekommen, ist momentan noch kein Denken. Vor Ende Juni werden Supermärkte und Discounter daher keine schalenfesten Frühkartoffeln aus hiesigem Anbau bekommen. (ami)