Bebaute und künstlich angelegte nicht bebaute Flächen2, wie beispielsweise Straßen und Eisenbahnstrecken, machen 4% der Fläche aus. Im Hinblick auf die sozioökonomische Nutzung des Bodens werden 40% der Bodenfläche der EU für die Landwirtschaft genutzt und nahezu 30% für die Forstwirtschaft. Die Nutzung des Bodens zu Wohn-, Gewerbe- und Industriezwecken3 macht knapp über 10% der gesamten Fläche der EU aus.
Diese Daten4 werden zum ersten Mal von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht und beruhen auf einer groß angelegten Landvermessung, der statistischen Stichprobenerhebung zu Bodennutzung/Bodenbedeckung (LUCAS5, im Englischen: "Land Use/Cover Area frame Survey"), welche im Jahr 2009 durchgeführt wurde. Der Boden wurden in 23 EU Mitgliedsstaaten6 vermessen und dabei wurde sowohl die vorhandene Bodenbedeckung als auch die sichtbare sozioökonomische Nutzung erfasst. LUCAS ist die größte harmonisierte Landvermessungserhebung, die jemals in der EU durchgeführt wurde. Der daraus entstandene Datensatz ist einzigartig, da er vollständig harmonisiert und vergleichbar ist unter Verwendung derselben Definitionen und Methodik in den Mitgliedsstaaten.
Fast 40% der EU sind mit Wäldern und anderen Waldflächen bedeckt
In Finnland (68%), Schweden (66%), Slowenien (63%), Estland (55%) und Lettland (52%) ist mehr als die Hälfte des Landes mit Wäldern und anderen Waldflächen bedeckt.
Die höchsten Anteile der Bodenbedeckung von Ackerflächen verzeichnen Dänemark (48%), Ungarn (47%), Polen (36%), die Tschechische Republik (35%), Deutschland und Italien (je 33%), Spanien und Frankreich (je 30%).
Irland (64%) wird fast zu zwei Dritteln von natürlichem oder landwirtschaftlichem Grünland bedeckt, gefolgt vom Vereinigten Königreich (42%), den Niederlanden (38%) und Belgien (33%). Die größten Anteile von Heideflächen werden in Griechenland (21%), Spanien (14%), Portugal (11%) und dem Vereinigten Königreich (10%) verzeichnet.
Die Niederlande (13%) und Belgien (10%) haben den größten Anteil von Boden, der mit bebauten und künstlich angelegten nicht bebauten Flächen bedeckt ist.
Mehr als 10% des Bodens der EU wird für Wohn-, Gewerbe- und Industriezwecke genutzt
Die sozioökonomische Nutzung des Bodens spiegelt in hohem Maße die vorhandene Bodenbedeckung wider. Es gibt jedoch einige Unterschiede. So unterscheidet sich beispielsweise die Bodennutzung für Wohn-, Gewerbe- und Industriezwecke von der Bodenbedeckung durch bebaute und künstlich angelegte nicht bebaute Flächen2 dadurch, dass einige Flächen, die mit Vegetation und/oder Gewässer bedeckt sind, für Wohnzwecke (Gärten, Parks, kleine Seen, usw.) genutzt werden.
Die Mitgliedsstaaten mit den höchsten Anteilen an Boden für Wohn-, Gewerbe- und Industriezwecke sind die Niederlande (37%), Belgien (25%), Dänemark und das Vereinigten Königreich (je 16%) sowie Schweden (15%). (eurostat)
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1. Die Definition von "anderen Waldflächen" in der statistischen Stichprobenerhebung zu Bodennutzung/Bodenbedeckung (LUCAS) ist umfangreicher als die Definition der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization (FAO)).
2. Bebaute und künstlich angelegte nicht bebaute Flächen beinhalten überdachte Bauten (Gebäude und Gewächshäuser), unbebaute Flächen (bspw. Höfe, Parkplätze, Friedhöfe) und lineare Merkmale (bspw. Strassen und Eisenbahnstrecken).
3. Beinhaltet Gewerbe-, Dienstleistungs- und Wohngebiete, Industrie, Energie, Verkehr und Bergbau.
4. Detailliertere Daten können auf der Eurostat Webseite unter folgendem Link gefunden werden: http://ec.europa.eu/eurostat Datenbank/ Allgemeine und Regionalstatistiken/ Bodenbedeckung und Bodennutzung, Boden und Landschaft.
5. In der statistischen Flächenstichprobenerhebung zu Bodennutzung/Bodenbedeckung (LUCAS) wurden 235.000 Stellen von 500 Feldmitarbeitern an Ort und Stelle besucht. Diese Orte wurden von einem 2 km Standardraster mit insgesamt 1 Millionen Orten von überall in der EU ausgewählt. Die Bodenbedeckung und sichtbare Bodennutzung wurden nach den harmonisierten LUCAS Bodenbedeckung und Bodennutzung Nomenklaturen klassifiziert.
6. Daten für Bulgarien und Rumänien werden später im Jahr 2010 veröffentlicht werden. Malta und Zypern wurden wegen methodischen Gründen nicht in die Erhebung miteinbezogen.
