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14.11.2021 | 03:04 | Milchverarbeitung 

Erneut Notierungsaufschläge für Schnittkäse und Milchpulver

Bonn - Die Milchanlieferungen an die Molkereien in Deutschland haben Mitte November wahrscheinlich ihren saisonalen Jahrestiefpunkt erreicht.

Milchpulver
Saisonale Milchanlieferungen nahe am Tiefpunkt - Vorjahreslinie wird weiter unterschritten - Nach starkem Anstieg blieben die Butterpreise zuletzt unverändert - Schnittkäsebestände bei anziehender Nachfrage auf niedrigem Niveau - Notierungen erneut angehoben - Milchpulver wird bei kleinem Angebot immer teurer. (c) proplanta
Dieser fällt 2021 geringer als im Vorjahr aus, denn bereits seit dem Sommer ist das Rohstoffaufkommen kleiner als 2020; der Rückstand auf die Vorjahreslinie belief sich Anfang November laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) auf rund 3 %.

Das geringe Rohstoffangebot hat die Produktion von Molkereierzeugnissen begrenzt, deren Preise bei guter Nachfrage merklich gestiegen sind. Dies setzte sich diese Woche bei Schnittkäse und Milchpulver fort, nicht jedoch bei Butter. Nachdem die amtliche Notierung für Päckchenbutter nach Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten Anfang November so stark angehoben wurde wie selten zuvor, blieb sie am Mittwoch (10.11.) auf dem überdurchschnittlichen Niveau von 5,84 Euro/kg bis 5,94 Euro/kg stabil.

Trotz der höheren Abgabepreise der Molkereien sei die Nachfrage gut, berichtete die Börse. Bei der nicht kontraktgebundenen Blockbutter wirke sich das begrenzte Angebot an Milchfett jedoch so aus, dass kaum frische Ware produziert und gehandelt worden sei. Nach einem Notierungsaufschlag von 1,05 Euro/kg oder fast 25 % in den vergangenen fünf Wochen, blieb die Kemptener Preisfeststellung zuletzt mit 5,25 Euro/kg bis 5,45 Euro/kg unverändert.

Dagegen tendierten die Schnittkäsenotierungen in Hannover erneut fester: Die amtliche Kommission setzte die Spanne für Gouda und Edamer in Blockform um 5 Cent auf 3,50 Euro/kg bis 3,80 Euro/kg herauf. Für Brotware wurde die Notierung um 10 Cent auf 3,60 Euro/kg bis 3,90 Euro/kg angehoben. Laut Kommission führte das geringe Angebot zu den Aufschlägen.

Das in der zweiten Jahreshälfte relativ kleine Rohmilchangebot hat dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) zufolge die Käseerzeugung beeinträchtigt, zumal auch die Verwertung nicht immer die lukrativste war. Die Reifelager seien nun bei anziehender Nachfrage nur knapp bestückt.

Knappes Milchpulver



Ungebrochen blieb Mitte November die Aufwärtstendenz bei den Milchpulverpreisen; jede Woche werden neue Mehrjahreshöchststände erreicht. Bei Magermilchpulver war das freie Angebot sehr knapp; laut ZMB musste Ware teilweise zugeteilt werden.

Die noch verfügbaren Restmengen ließen sich laut der Kemptener Börse diese Woche mit Aufschlägen verkaufen. Diese lagen bei der lebensmitteltauglichen Ware je Kilogramm im Schnitt bei 4,5 Cent, womit das Pulver zwischen 3,05 Euro und 3,23 Euro kostete. Für Futtermittelware mussten die Käufer im Schnitt 4 Cent mehr Geld anlegen und zwischen 3,03 Euro/kg und 3,08 Euro bezahlen.

Laut ZMB sind die Hersteller bei den Verkaufsverhandlungen für das erste Quartal 2022 mit ihren Angebotsmengen eher vorsichtig, da Unklarheit über die Rohstoffverfügbarkeit besteht, zumal wieder mehr Milch für die wachsende Käsenachfrage benötigt werden dürfte. Die Nachfrager wollten sich jedoch bei anziehenden Preisen und Lieferengpässen eher heute als morgen mit Ware eindecken.

Auch für Vollmilchpulver zogen der Börse zufolge die Preise bei geringem Angebot weiter an, und zwar im Mittel um 6,5 Cent auf 3,75 Euro/kg bis 3,98 Euro/kg. Nach wie vor produzieren die Hersteller meist nur nach Aufträgen; freie Ware ist wenig verfügbar. Bei Molkenpulver wurden sowohl die Lebensmittel- als auch die Futtermittelqualitäten diese Woche mit Aufschlägen von jeweils 2 Cent/kg gehandelt.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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