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01.08.2022 | 04:34 | Eiermarkt 

Erzeugerkosten für Eierproduzenten extrem gestiegen

Schwäbisch Gmünd - Der saisonübliche Preisrückgang am Eiermarkt fiel bis jetzt trotz ruhiger Nachfrage gering aus.

Eierproduktion
(c) proplanta
Obwohl die Nachfrage der privaten Haushalte aufgrund der Reiselust nach den Corona-Lockerungen unterdurchschnittlich ausfällt, dürfte der Preisabstand zum Vorjahr erhalten bleiben. Dafür sorgen einerseits die hohen Futterkosten und andererseits die hohen Junghennenpreise. In Summe können die Eiererzeuger die Mehrkosten nicht vollständig am Markt umsetzen.

Derzeit sind Eier aller Haltungsformen reichlich am Markt vorhanden. Insbesondere die höherpreisigen Freilandund Bioeier übersteigen derzeit inflationsbedingt die Nachfrage. Teilweise musst der Überschuss in der Verarbeitungsindustrie abgesetzt werden, die speziellen Prozessqualitäten wie z.B. „ohne Kükentöten“ nicht vergütet.

Für die Eierproduzenten haben sich die Kosten enorm erhöht. Legehennenfutter kostete im Juli in Baden-Württemberg sogar 58,95 €/dt (Vj. 36,50 €/dt). Auch die Steigerung der Energie- und Lohnkosten sowie die Kostensteigerung bei Verpackungsmaterial verteuern die Produktion. Zudem haben auch die Junghennenpreise nach dem Verbot des Tötens der männlichen Küken deutlich angezogen.

Verbraucher mussten in Baden-Württemberg in KW 29 für Eier der aus Bodenhaltung im Schnitt 2,16 €/10 Stück (Vj. 1,70) und für Eier aus Freilandhaltung 2,80 €/10 Stück (Vj. 2,37) bezahlen.

An der Süddeutschen Warenbörse wurde in KW 29 für Bodenhaltungseier 21,50 ct/Ei und für Freilandeier 26,50 ct/Ei notiert (Abgabepreise an den Einzelhandel, Größe M, Abnahme 360 Stück, ohne MwSt. und ohne KVP). In den ersten 5 Monaten 2022 wurde die Bio-Eier-Produktion in Deutschland trotz stark gestiegener Kosten auf der Erzeugerseite und einer sinkenden Nachfrage auf der Verbraucherseite weiter ausgeweitet. Die Verbraucher kauften 2022 im ersten Halbjahr rund 11 % weniger Bio-Eier ein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Ein Grund hierfür sind die insgesamt deutlich gestiegenen Nahrungsmittelpreise, die wiederum zu einer Kaufzurückhaltung bei höherpreisigen Produkten führen.

Aktuell übersteigt bei den Bio-Eiern deshalb das Angebot die Nachfrage, sodass einige Betriebe ihre Bio-Eier verlustreich als Industrieware verkaufen müssen. Die Erzeugerpreise zogen anfangs des zweiten Quartals gegenüber dem Vorquartal nochmals an, zum Ende des Quartals gaben sie aber wieder nach. Laut AMI-Erhebungen lagen die Erzeugerpreise im Schnitt im zweiten Quartal für Eier der Größe M bei 29,79 EUR/100 St. ab Packstelle und für Größe L bei 30,39 EUR/100 St.

Die Situation am Eiermarkt und für die Bio-Erzeuger dürfte auch in den nächsten Monaten angespannt bleiben.
LEL Schwäbisch Gmünd
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