Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.11.2020 | 11:37 | Preisdruck 

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte weiter rückläufig

Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im September 2020 um 6,0 % niedriger als im September 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sanken sie gegenüber dem Vormonat August 2020 um 1,4 %.

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte
Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte fallen weiter. (c) Eisenhans - fotolia.com
Preise für tierische Erzeugnisse um fast 10 % gesunken

Die Preise für tierische Erzeugnisse gingen im September 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,9 % zurück. So stark waren sie zuletzt im Mai 2016 gesunken. Der Rückgang kommt vor allem durch die anhaltend sinkenden Preise für Schweinefleisch zustande, die binnen Jahresfrist um 25,6 % zurückgingen (August 2020 gegenüber August 2019: -19,4 %).

Hier liegt ein Zusammenhang zu den Corona-bedingten Einschränkungen in der Gastronomie nahe, die zu einer geringeren Nachfrage nach Schweinefleisch geführt haben dürfte. Zudem erreichte die Schweinepest im September 2020 auch Deutschland und wirkte sich auf Angebot und Nachfrage und damit auf die Preise für Schweinefleisch aus. Die Preise für Schafe und Ziegen stiegen dagegen von September 2019 bis September 2020 um 17,6 % (August 2020 gegenüber August 2019: +24,2 %).

Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 1 % gestiegen

Im Gegensatz zu den tierischen Erzeugnissen stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im September 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 %. Damit lagen sie erstmals seit Juli 2019 leicht im Plus. Der Anstieg ist vor allem durch den um 7,7 % höheren Preis für Getreide (insbesondere Brotweizen und Körnermais) bestimmt.

Dabei ist davon auszugehen, dass sich das Angebot im September 2020 aufgrund von Ernteausfällen infolge der Frühjahrstrockenheit verknappt hat. Auch bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus kam es zu Preissteigerungen: Sie lagen im September 2020 um 3,0 % höher als im September 2019. Vor allem stiegen die Erzeugerpreise für Gurken (+28,9 %) und Champignons (+15,3 %).

Für Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise bereits seit einigen Monaten: Im September 2020 waren sie 41,9 % billiger als im Vorjahresmonat. Dies ist zum einen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, da auch hier Absatzmöglichkeiten an die Gastronomie eingebrochen sind. Das dadurch entstandene Überangebot wurde durch das Eintreffen der neuen Kartoffelernte noch verstärkt, was insgesamt zu einem deutlichen Rückgang der Preise führte.
Erzeugerpreisindex für landwirtschaftliche ProdukteBild vergrößern
Erzeugerpreisindex für landwirtschaftliche Produkte
destatis
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Schweinemarkt: Warten auf Nachfrageimpulse

 Schlachtschweinemarkt weiter stabil

 Osterfrieden am Schlachtschweinemarkt

 Schweinefleischexport der EU bricht 2023 ein

 Schlachtschweine-Notierungen stabil bis nach Ostern

  Kommentierte Artikel

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen