Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervorgeht, importierte die Gemeinschaft nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (
Eurostat) imvergangenen Jahr rund 7,349 Mio. t Palmöl; das waren 270.000 t oder 3,8 % mehr als 2018. Der Vierjahresdurchschnitt wurde damit um 5,2 % übertroffen. Davon verarbeitete die
Lebensmittelindustrie in der Gemeinschaft schätzungsweise 3,297 Mio. t Palmöl.
In Deutschland seien nach Angaben des Forums Nachhaltiges Palmöl (FONAP) 2017 ungefähr 246.500 t Palmöl einschließlich Palmkernöl zu
Lebensmitteln verarbeitet worden, so die Bundesregierung. Sie verfolgt nach eigenen Angaben zusammenmit den anderen EU-Mitgliedstaaten das Ziel, bis 2020 eine Nutzung von 100 % nachhaltig zertifiziertem Palmöl in Deutschland zu erreichen. Im Jahr 2018 seien etwa 55 % des in der Bundesrepublik verbrauchten Palmöls im nichtenergetischen Bereich mit Blick auf die
Nachhaltigkeit zertifiziert gewesen.
Nach aktuellen FONAP-Daten beläuft sich der im Lebensmittelbereich in Deutschland verwendete Anteil von nachhaltigem, zertifiziertem Palmöl inzwischen auf fast 90 %.
Unterdessen begrüßte der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am vergangenen Donnerstag (30.7.) in Bonn das verstärkte politische Engagement der Bundesregierung für mehr Nachhaltigkeit im Palmölsektor. Vor wenigen Tagen habe sich das Bundesentwicklungsministerium dem FONAP angeschlossen. In diesem Forum engagiere sich unter anderem auch das
Bundeslandwirtschaftsministerium, betonte der BDSI, der selbst auch Mitglied des Forums ist.
Die Süßwarenindustrie setze sich immer mehr für den Umwelt- und
Artenschutz bei der ökologisch und sozial verträglichen Palmölproduktion ein, hob der Verband hervor. Allerdings belaufe sich der branchenspezifische Anteil des Palmölverbrauchs am Gesamtverbrauch in Deutschland auf lediglich 9 %. Indes entfalle der überwiegende Teil des in der Bundesrepublik verwendeten Palmöls mit 43 % auf den Bereich Bioenergie.