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25.02.2018 | 11:00 | Agrarausfuhren 

EU-Agrarexporte erreichen neuen Rekord

Brüssel - Die Europäische Union hat im vergangenen Kalenderjahr beim Export von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrungsmitteln in Drittländer und beim Außenhandelsüberschuss neue Rekorde aufgestellt, wobei die Ausgaben für Importe weniger stiegen als der Exportwert.

EU-Agrarexporte
Ausfuhrwert legte 2017 um gut 5 Prozent zu - USA bleiben mit Abstand der größte Abnehmer. Der Weinexport ist besonders kräftig gewachsen. (c) proplanta
Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, erhöhte sich der Wert der Agrarausfuhren im Vergleich zu 2016 um 6,733 Mrd. Euro oder 5,1 % auf 137,904 Mrd. Euro. Gesteigert werden konnten insbesondere die Lieferungen in die USA, nach Russland und in asiatische Länder wie Japan, China, Hongkong und Südkorea.

Gleichzeitig wurden auch die EU-Agrarimporte - gemessen am Niveau von 2016 - spürbar ausgeweitet, und zwar um 5,021 Mrd. Euro oder 4,5 % auf 117,377 Mrd. Euro. Hier schlugen vor allem höhere Ausgaben für die Lieferungen von Agrarprodukten aus der Ukraine und Indonesien zu Buche. Als Folge des kräftigeren Anstiegs der Agrarexporte erhöhte sich der positive Saldo in der Agraraußenhandelsbilanz der EU-28 um 1,712 Mrd. Euro oder 9,1 % auf den Rekordwert von 20,527 Mrd. Euro. Damit wurde zum achten Mal in Folge ein Überschuss erzielt.

USA immer wichtiger

Im europäischen Agrarexport nahm die Bedeutung der Vereinigten Staaten als mit Abstand wichtigster Auslandsmarkt 2017 noch weiter zu. Die Lieferungen in die USA erhöhten sich wertmäßig um 1,217 Mrd. Euro oder 5,9 % auf 21,954 Mrd. Euro. Aufwärts ging es auch mit den Exporten nach Russland, dem viert wichtigsten Markt, und zwar um 892 Mio. Euro oder 15,9 % auf 6,516 Mrd. Euro. Ein deutliches Wachstum wurde zudem für Japan mit 645 Mio. Euro oder 11,2 % auf 6,419 Mrd. Euro verzeichnet.

Die Lieferungen nach China, dem zweitwichtigsten Auslandsmarkt, wurden um 591 Mio. Euro oder 5,2 % auf 11,971 Mrd. Euro ausgebaut. Auch in Richtung Türkei registrierten die Brüsseler Statistiker eine deutliche Zunahme der EU-Agrarexporte, nämlich um 456 Mio. Euro oder 14,1 % auf 3,682 Mrd. Euro. Den größten absoluten Rückgang verzeichnete die Kommission dagegen für die Ausfuhren nach Saudi-Arabien, deren Wert 2017 um 532 Mio. Euro oder 11,6 %abnahm. Gleichzeitig gingen die Erlöse in Ägypten und Vietnam um 448 Mio. Euro oder 25 % auf 1,349 Mrd. Euro beziehungsweise 262 Mio. Euro oder 18,2 % auf 1,179 Mrd. Euro zurück.

Mehr Milchpulver verkauft

Was die einzelnen Produkte angeht, stiegen vor allem die EU-Ausfuhrumsätze mit Wein, nämlich um 1,245 Mrd. Euro oder 11,7 % auf 10,671 Mrd. Euro. Wichtigste Absatzmärkte waren hier die USA, China, die Schweiz, Kanada, Japan und Hongkong. Gleichzeitig verzeichneten die Statistiker einen Anstieg der Exporte von Milchpulver um 926 Mio. Euro beziehungsweise 26,2 % auf 4,455 Mrd. Euro. Die Vermarktung von Babynahrung in Drittstaaten wuchs um 722 Mio. Euro oder 10,9 % auf 7,353 Mrd. Euro.

Rückläufig waren dagegen die Weltmarkterlöse für Weizen; hier wurde ein Minus von 1,524 Mrd. Euro oder 27,5 % auf 4,029 Mrd. Euro verbucht. Die EU-Exporte von anderen Getreidearten ohne Reis nahmen 2017 wertmäßig um 256 Mio. Euro oder 13,5 % auf 1,641 Mrd. Euro ab. Zudem verringerte sich der Wert der Ausfuhren an frischem, gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch um 146 Mio. Euro oder 2,8 % auf 5,092 Mrd. Euro.

Höhere Importrechnungen mit der Ukraine

Auf der Importseite schlugen 2017 insbesondere die höheren Ausgaben für Palmöl zu Buche; der betreffende Einfuhrwert erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,054 Mrd. Euro oder 19,2 % auf 6,554 Mrd. Euro. Das betraf offenbar vor allem Indonesien, dessen Gesamtrechnung für Lieferungen von Agrarprodukten in die EU 2017 mit 5,299 Mrd. Euro um 1,161 Mrd. Euro oder 28,0 % größer ausfiel.

Für Fettsäuren wurde unterdessen ein Anstieg des Importes um 895 Mio. Euro oder 55,9 % auf 2,495 Mrd. verzeichnet. Auch die Bezüge an Getreidearten außer Weizen und Reis nahmen zu, nämlich um 742 Mio. Euro oder 31,7 % auf insgesamt 3,081 Mrd. Euro. Dagegen verringerten sich die EU-Einfuhren von Kakaobohnen um 738 Mio. Euro oder 15,2 % auf 4,121 Mrd. Euro und die von Sojabohnen um 370 Mio. Euro oder 7 % auf 4,950 Mrd. Euro.

Fleischzubereitungen aus Drittstaaten wurden von der EU für 1,900 Mrd. Euro eingekauft; das bedeutete ein Minus von 212 Mio. Euro oder 10,1 %. Neben Indonesien verzeichnete vor allem die Ukraine zusätzliche Erlöse im Agrarhandel mit der Gemeinschaft; die betreffenden EU-Importe erhöhten sich um 1,401 Mrd. Euro oder 34 % auf 5,517 Mrd. Euro.

Demgegenüber musste Ghana bei seinen Agrarexporten in die EU-28 im Jahresvergleich ein Minus von 336 Mio. Euro oder 20,3 % auf 1,314 Mrd. Euro hinnehmen. Die Importe aus den USA verringerten sich um 239 Mio. Euro oder 2,1 % auf 10,982 Mrd. Euro und die aus Argentinien um 191 Mio. Euro oder 3,3 % auf 5,686 Mrd. Euro.
 

AgE
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