So haben sich die
Erzeugerpreise von ihren Tiefstwerten im Frühjahr 2009 erholt und der jüngste durchschnittlich gewichtete Preis (32 Cent pro kg im September 2010) ist höher als irgendein monatlicher Durchschnittspreis zwischen 2003 und 2006. Einzig in der Hochpreisphase 2007 konnte so ein hoher Durchschnitts-Rohmilchpreis erzielt werden.
Die durchschnittlichen Preise für höher verarbeitete Milchprodukte bleiben weitgehend über den Interventionspreisen. Eine geringfügig schwächere Preistendenz wurde in den vergangenen Wochen bei Milchbasisprodukten verzeichnet, wobei es Ausnahmen gab. Die Weltmarktpreise bleiben auf historisch hohen Levels, ausgenommen die Preisspitzen von 2007.
EU-Milchproduktion seit Frühling wieder gestiegen
Während die EU-Milchproduktion in den ersten Monaten dieses Jahres wegen der schwierigen Wetterbedingungen und der geringeren Erzeugerpreise eher eingeschränkt war, hat sie seit Frühling wieder konstant zugenommen. Die Gesamtproduktion in den Monaten Jänner bis September 2010 ist um 0,8% höher ausgefallen als in der gleichen Periode 2009.
Mehr höherwertige Milchprodukte bei guter Nachfrage erzeugt
Die gesteigerte
Milchproduktion wurde vor allen zu höherwertigen Waren wie Joghurts und Käse verwertet, von denen somit mehr produziert wurden, was mit der guten Nachfrage übereinstimmte. Gleichzeitig wurden weniger Milchbasisprodukte wie Butter als Milchpulver hergestellt. Ferner zeigen erste Schätzungen, dass die
Milchanlieferung von April bis September 2010 um 6% unter den Quoten für die EU-27 liegt.
Witterung verhinderte massiven Anstieg in Neuseeland und Australien
Im Hinblick auf die Hauptlieferanten auf dem Weltmarkt hat die US-Milcherzeugung ebenso Monat für Monat zugenommen. Währenddessen haben widrige Witterungsverhältnisse den prognostizierten massiven Anstieg der Produktion in Neuseeland und Australien bisher verhindert. Beide Länder sagen eine Erhöhung ihrer Milcherzeugung um 1 bis 3% in der aktuellen Saison voraus, während der erwartete Anstieg in den USA (1,8% in 2010 und 1,5% in 2011) durch die in die Höhe kletternden Futtermittelkosten beeinträchtigt werden könnte.
EU-Exportperformance durch Wechselkurs beeinträchtigt
Auf dem Weltmarkt werden die am wettbewerbsfähigsten Preise für Milchbasisprodukte in den USA für Butter, Milchpulver und Cheddar gefunden. US-Preise für Butter und Cheddar sind in den vergangenen Wochen signifikant gefallen. Die EU-Preise sind bei allen Basisprodukten am teuersten, ausgenommen Magermilchpulver. Die hektische Entwicklung des US-Dollar/Euro-Wechselkurses hat die EU-Exportperformance in den letzten Wochen beeinträchtigt, während diese seit Beginn 2010 teilweise sehr erfolgreich aussah, speziell bei Magermilchpulver und Käse. (BMLFUW/AIZ)