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06.05.2009 | 08:00 | Agrar-Marktbericht  

EU-Schweinemarkt von irreführenden Grippe-Meldungen beeinträchtigt

Wien - Der europäische Markt für Schlachtschweine präsentiert sich in der aktuellen Woche uneinheitlich.

EU-Schweinemarkt
(c) proplanta
Während einige Länder stabile Preise melden, hat die in den Medien irrtümlich als "Schweinegrippe" titulierte Grippeerkrankung H1N1 für Verunsicherung gesorgt und in manchen Mitgliedstaaten starken Druck auf die Schweinepreise ausgeübt. Unveränderte Notierungen sind in Spanien, Dänemark und Frankreich festgestellt worden. Preisrückgänge von 4 Cent je kg werden aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Österreich gemeldet.

Insbesondere deutsche Schlachtunternehmen nutzen die allgemeine Verunsicherung für sich aus und haben den Druck auf die Erzeugerseite massiv erhöht. Damit hat die korrigierte Notierung in Frankreich wieder einen geringen Vorsprung vor Deutschland und den Niederlanden. Spitzenreiter ist und bleibt Großbritannien, an zweiter Stelle behauptet sich Spanien mit einem seit acht Wochen unveränderten Preisniveau, teilt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit.

Exporte von Schweinefleisch aus der EU sind grundsätzlich nach wie vor möglich und stabilisieren die allgemeine Marktlage. Allerdings hat Russland aktuell die Einfuhr von Schweinefleisch weiter eingeschränkt. Betroffen sind auch US-Bundesstaaten, einige kanadische Provinzen und nun auch Spanien. Überhänge aufgrund der feiertagsbedingt fehlenden Schlachttage in der Vorwoche (01.05. und niederländischer Königinnentag) sind nicht festzustellen. 

Für die laufende Woche ist laut ISN von einem stabilen Lebendangebot in der EU auszugehen, das vollständig am Markt unterzubringen ist. Bei passender Wetterlage dürften die Verbraucher wieder verstärkt auf Grillartikel vom Schwein zurückgreifen und die Nachfrage ankurbeln. 


Österreich: Schweinebörse hofft auf Grillwetter 

In Österreich ist das Stimmungsbild am Schweinemarkt deckungsgleich mit dem europäischen. Im Laufe der vergangenen Woche wurde das Bestellverhalten der Fleischbranche mit Zunahme der "Schweinegrippe"-Meldungen" vorsichtiger. Gleichzeitig stieg das Angebot einige Prozent über den Durchschnitt - vermutlich die Folge vereinzelter Panikverkäufe. Vor diesem Hintergrund wurde mit den Schlachtunternehmen ein Minus von 4 Cent fixiert. Der aktuelle Notierungspreis der Österreichischen Schweinebörse liegt bei EUR 1,33 je kg (Berechnungsbasis EUR 1,23). 

"Neben der Finanzkrise lastet nun mit der irreführenden Bezeichnung 'Schweinegrippe' ein zweites Problem auf dem Schweinemarkt. Es bleibt zu hoffen, dass das Thema rasch aus den Medien verschwindet und die Konsumenten - sobald das Wetter wieder grillfreundlich ist - verstärkt Appetit auf Koteletts und Grillwürste haben werden", stellt Johann Schlederer von der Schweinebörse fest.


Quelle: Lebensministerium Österreich
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