Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) am Dienstag (19.1.) mit Verweis auf aktuelle Daten der
EU-Kommission und der
Agrarmarkt Informations-GmbH (
AMI) mitteilte, beliefen sich die Sojabohnenimporte von Juli bis Dezember 2020 auf insgesamt 7,1 Mio t; das waren etwa 5 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Von den Sojaeinfuhren der EU und des Vereinigten Königreichs entfielen im Berichtszeitraum insgesamt 2,90 Mio t auf die USA, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Minus von 12 % entsprach. Gleichzeitig erhöhte sich der Import von brasilianischen Bohnen um 81 % auf 2,77 Mio t. Drittgrößter Lieferant war Kanada mit 1,05 Mio t, nach 1,13 Mio t im Vorjahr.
Auf dem vierten Platz folgte mit großem Abstand die Ukraine, die 156.000 t
Sojabohnen in die EU verkaufte. Die
UFOP begründete die zuletzt rückläufigen EU-Einfuhren von US-Sojabohnen mit den Teilvereinbarungen zwischen Washington und Peking zur Beilegung ihres noch laufenden Handelskonfliktes. In der Folge habe China seine Einfuhren von US-Bohnen deutlich ausgeweitet, so dass die Gemeinschaft ihren Bedarf vermehrt mit brasilianischem Soja habe decken müssen.
Die EU-eigene Ölsaatenerzeugung liefere nur 56 % der insgesamt benötigten Menge, so die UFOP. Im Juli 2018 hatte sich der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einer gemeinsamen Erklärung mit dem seinerzeitigen US-Präsidenten Donald Trump verpflichtet, bestehende nicht-tarifäre Einfuhrbarrieren für US-Soja in die EU zu beseitigen. Anschließend erhöhten sich die Bezüge tatsächlich kräftig, aber nicht wegen Zugeständnissen der EU, sondern aufgrund des Handelskonflikts der Vereinigten Staaten mit China.
Da die Volksrepublik deshalb den Sojabezug aus den USA mit Extrazöllen belastete, lenkte der Handel die Bohnen verstärkt in die EU. So erhöhten sich ihre Einfuhren an US-Sojabohnen im Wirtschaftsjahr 2018/19 gegenüber dem Vorjahr um fast 100 %.