Die Warenströme hätten sich wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China verändert, sagte eine Sprecherin des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur. Die Baywa ist nach eigenen Angaben weltgrößter Händler von Sojaschrot.
Nachdem Trump Strafzölle auf zahlreiche chinesische Importe verhängte, hatten die Chinesen im Gegenzug den Import von US-Soja eingestellt, das vor allem als Grundstoff für Viehfutter dient. Die Chinesen deckten sich stattdessen vor allem in Südamerika ein. Die US-Sojabauern hatten mit
Preisverfall zu kämpfen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wiederum versprach Trump im Juli eine Erhöhung der EU-Sojaimporte aus den USA.
«Da die Chinesen bis vergangene Woche keine US-Sojabohnen gekauft haben, führte die EU zwischen Mai und September mehr US-Sojabohnen als üblich ein», sagte die Baywa-Sprecherin. Demnach bezog die EU im September über 70 Prozent der Soja-Importe aus den USA, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.
Nach den Daten der
EU-Kommission importierten die Europäer von Juli bis November 3,7 Millionen Tonnen Soja aus den USA. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 1,8 Millionen Tonnen.
Derzeit gilt ein neunzigtägiger «Waffenstillstand» im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, die Chinesen haben mittlerweile auch wieder US-Soja geordert. «Fangen die Chinesen nun an, wieder verstärkt US-Sojabohnen zu importieren, macht dies südamerikanisches Soja preislich wieder interessanter für die EU», sagte die Baywa-Sprecherin.
«Die Soja-Warenströme, die sich aufgrund des Handelskonflikts zwischen USA und China verändert haben, würden sich ein Stück normalisieren.»