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23.03.2023 | 14:13 | IGC-Prognose 

EU-Sojaschrotimport wird deutlich sinken

London - Im Einklang mit dem kräftigen Abbau des Schweinebestandes zeichnet sich für 2022/23 eine erhebliche Einschränkung der Sojaschroteinfuhren der Europäischen Union ab.

EU-Sojaschrotimport
(c) proplanta
Der Internationale Getreiderat (IGC) beziffert die betreffende Menge in seiner aktuellen Prognose für die im Oktober vorigen Jahres gestartete Vermarktungssaison auf 17,9 Mio. t; das wären 1 Mio. t Sojaschrot oder 5,3 % weniger als 2021/22. Der mittlere Import der vergangenen vier Jahre würde demnach sogar um fast 2 Mio. t oder etwa 10 % unterschritten.

Der IGC begründet seine Einschätzung vor allem mit den verzögerten Ankünften argentinischer Ware in den EU-Häfen. Außerdem sei für den restlichen Verlauf der aktuellen Saison mit deutlich schwächeren Sojaschrotbezügen aus Argentinien zu rechnen. Dieses Minus werde nicht durch umfangreichere Lieferungen aus Brasilien ausgeglichen.

Nach Einschätzung des Getreiderates wird die Gemeinschaft 2022/23 ihre Einfuhren von Sojabohnen ebenfalls einschränken, nämlich im Vorjahresvergleich um 500.000 t auf 13,9 Mio. t. Dagegen dürfte in der Nutztierfütterung mehr Rapsschrot eingesetzt werden. Dafür sprechen laut IGC die reichliche Rapsernte 2022 und die zuletzt recht umfangreichen Rapsimporte der Ölmühlen. Außerdem deuteten aktuelle Marktdaten auf Rekordlieferungen an Sonnenblumensaat aus der Ukraine hin, nachdem die jüngste EU-Ernte dieser Ölsaat wegen des heißen und trockenen Wetters in wichtigen Anbauregionen enttäuschend ausgefallen sei.

Auch die EU-Kommission rechnet mit geringeren Sojaschroteinfuhren der Gemeinschaft. Die Brüsseler Experten sehen das betreffende Volumen für 2022/23 jetzt bei 16 Mio. t. Das wären 665.000 t weniger als im Vorjahr. Beim Vergleich dieser Menge mit der IGC-Prognose ist zu berücksichtigen, dass die Fachleute der Kommission sich auf das von Juli bis Juni dauernde Wirtschaftsjahr beziehen. Den Sojaschrotverbrauch der EU-27 veranschlagen sie für die laufende Saison auf 26,43 Mio. t, was im Vergleich zu 2021/22 einem Rückgang um 1,21 Mio. t oder 4,4 % entsprechen würde.
AgE/kk
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