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Der EU-Dachverband der Ölmühlen (FEDIOL) berichtete heute in Brüssel von einem massiven Anstieg des importierten Biodiesels aus abfallbasierten Rohstoffen. Er bezweifelt indes, dass es bei der eingeführten Ware mit rechten Dingen zugegangen ist.
Die aus Drittstaaten importierten Hydrierten Pflanzenöle (HVO) oder Fettsäuremethylester (FAME) können laut FEDIOL in diesem Umfang nicht - wie deklariert - aus alten Speiseölen oder anderen Restoffen hergestellt worden sein. Auf den EU-Märkten für Rapsmethylester und infolgedessen auch für Rapssaat und Rapsöl haben diese Importe nach Angaben von FEDIOL „verheerende Folgen“. In den vergangenen fünf Monaten seien die Preise für Rapsöl deutlich, nämlich um mehr als 30 % auf 800 Euro/t gesunken.
Die Preise für physischen Raps zur Spotlieferung seien im selben Zeitraum von 625 Euro/t auf 410 Euro/t gefallen. Auch die Futures-Preise für die neue Rapsernte gerieten laut dem Dachverband stark unter Druck; diese gaben bezogen auf die Tonne von etwa 600 Euro Anfang Januar 2023 auf rund 400 Euro bis Mitte Mai nach. Dies werde sich nicht nur auf die Einnahmen der Rapsanbauer auswirken, sondern auch auf künftige Anbauplanungen. Diese Trends ließen sich nicht durch andere Marktentwicklungen erklären und seien ein Signal, dass es ein anormales Marktverhalten gebe, erklärte FEDIOL.
Das Ausmaß des Anstiegs der Biodieseleinfuhren werfe die Frage auf, ob ihre Einstufung als aus Abfallströmen stammend, korrekt sei. Es besteht dem Dachverband zufolge daher ein dringender Bedarf, die Legitimität dieser Einfuhren zu untersuchen.