Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.01.2021 | 12:54 | Lebensmittelbranche 

Exportgeschäft der deutschen Ernährungsindustrie im Oktober eingebrochen

Berlin - Die deutsche Ernährungsindustrie hat im Oktober 2020 exportbedingt einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet.

Lebensmittelexporte
Wert der Ausfuhren im Oktober mit gut 5,2 Milliarden Euro fast ein Zehntel kleiner als ein Jahr zuvor - Inlandsgeschäft legte leicht zu - Gesamtumsatz der Branche mit 16,0 Milliarden Euro um fast 3 Prozent unter dem Vorjahreswert - Beschaffungskosten bei Agrarrohstoffen im November deutlich höher als ein Jahr zuvor. (c) proplanta
Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in ihrem am Dienstag (5.1.) vorgelegten Konjunkturreport berichtet, sank der Branchenumsatz im Oktober auch aufgrund der Folgewirkungen der anhaltenden Corona-Pandemie gegenüber dem Vorjahreswert um 2,7 % auf 16,00 Mrd Euro.

Während der Inlandsumsatz im Vorjahresvergleich um 1,2 % auf 10,78 Mrd Euro zulegte, brach das Exportgeschäft regelrecht ein, und zwar um 9,7 % auf 5,22 Mrd Euro. Abwärts ging es im Berichtsmonat auch bei den Erzeugerpreisen. Der BVE zufolge sanken diese im Inland um durchschnittlich 0,7 % und im Ausland um 1,7 %.

Einen Lichtblick verzeichneten die Marktteilnehmer immerhin beim Produktionsvolumen: Wie aus dem BVE-Konjunkturbericht hervorgeht, stieg der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex im Oktober 2020 um 1,3 % zum Vorjahr. Die Beschaffungskosten von Agrarrohstoffen haben allerdings für die Lebensmittelproduzenten zuletzt spürbar angezogen.

Im November legte der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Vergleich zum Vormonat um 5,0 % zu und erreichte 101,0 Punkte. Im Vorjahresvergleich stieg der Index um deutliche 9,0 %. Ungeachtet dessen hat sich die Stimmung in der Ernährungsindustrie weiter aufgehellt.

Der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichnete im Dezember 2020 im zweiten Monat in Folge ein Plus. Der Saldo des Geschäftsklimas stieg gegenüber dem November um 3,3 Punkte auf insgesamt plus 2,0 Punkte. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel ebenfalls positiver aus und stieg um 2,9 Punkte auf plus 17,9 Punkte.

Der Indikator „Geschäftserwartung der nächsten Monate“ verbesserte sich im Monatsvergleich um 3,7 Punkte; mit einem Saldo von minus 12,7 Punkten fielen die Geschäftserwartungen der nächsten sechs Monate jedoch mehrheitlich negativ aus.

Verbraucher gespalten



Die Dezembererhebung der Gesellschaft zur Konsumforschung (GfK) zur Stimmungslage bei den Verbrauchern zeigte derweil eine gespaltenes Bild der Konsumentenstimmung: Während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung im Vormonatsvergleich zulegten, sank die Einkommenserwartung. Der Konsumklimaindex lag im Dezember 2020 bei minus 6,8 Punkten und verschlechterte sich damit um 3,6 Punkte gegenüber dem Vormonat. Zudem geht die Gfk davon aus, dass der Indexwert des Konsumklimas im Januar 2021 auf minus 7,3 Punkte sinken wird.

Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im November moderat aus. Die Lebensmittelpreise stiegen nach Angaben der BVE im Vormonatsvergleich um durchschnittlich 0,4 %, während die allgemeinen Verbraucherpreise im Mittel um 0,8 % sanken. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Lebensmittelpreise um 1,2 %, während die allgemeine Inflationsrate sich auf minus 0,3 % belief.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Europäische Union: Rekordüberschuss beim Agrarhandel mit Drittstaaten

 Russlandgeschäft von Danone nicht mehr unter Staatsverwaltung

 FAO-Preisindex: Agrarpreise geben weiter nach

 Sorge vor Konjunkturrückgang belastet Stimmung der Ernährungsindustrie

 Mehr als 300 Lebensmittelrückrufe im Vorjahr

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich