Wie die
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Freitag (3.6.) in Rom mitteilte, ging der von ihr berechnete
Preisindex im vergangenen Monat gegenüber April um 0,6 % auf 157,4 Punkte zurück. Der Vorjahreswert wurde damit aber noch um 22,8 % übertroffen.
Im März hatte der Index mit 159,7 Punkten den bisherigen Rekord markiert. Zum Rückgang trug unter anderem die Entwicklung bei den Pflanzenölen bei, deren Subindex im Mai im Vormonatsvergleich um 3,5 % nachgab. Der
FAO zufolge verbilligten sich Palm-, Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl.
Für Preisdruck beim Palmöl hätten die Einschränkung der Nachfrage und die Aufhebung des indonesischen Exportverbotes gesorgt. Der Milchpreisindex sank im Monatsvergleich ebenfalls um 3,5 %. Das war der erste Rückgang nach acht Anstiegen in Folge, wovon laut FAO alle
Milcherzeugnisse betroffen waren. Als Grund führen die Experten in Rom aber vor allem ein abnehmendes Kaufinteresse für
Milchpulver im Zuge des coronabedingten Lockdowns in China an.
Auch die Butterpreise seien deutlich gesunken, was mit einer schwächeren Importnachfrage sowie einem umfangreicheren Angebot aus Ozeanien und einem kleineren Absatz am
EU-Binnenmarkt begründet wird. Ein kleineres Minus meldet die FAO im Rückblick auf den Mai für ihren Zuckerpreisindex, und zwar gegenüber dem Vormonat von 1,1 %.
Als wesentliche Gründe dafür werden eine geringere Importnachfrage und eine voraussichtlich gute Verfügbarkeit von Zucker am
Weltmarkt wegen des Spitzenaufkommens in Indien angeführt. Zudem hätten die Schwäche der brasilianischen
Währung und niedrige Ethanolpreise auf die Zuckerpreise gedrückt. Dagegen legte der FAO-Fleischpreisindex im Mai im Vergleich zum April um 0,5 % zu und erreichte damit einen neuen Höchststand.
Dabei verteuerte sich nach Angaben der Organisation vor allem Geflügelfleisch als Folge der unterbrochenen Lieferkette in der Ukraine bei einer gleichzeitig anziehenden Nachfrage in Europa und dem Nahen Osten. Dadurch sei die Verbilligung von Schweine- und
Schaffleisch unter dem Strich mehr als ausglichen worden.
Derweil wurde für den FAO-Getreidepreisindex im Mai ein Plus gegenüber dem Vormonat von 2,2 % berechnet. Auslöser sei insbesondere die Verteuerung von Weizen als Reaktion auf die Ausfuhrdeckelung Indiens und wegen pessimistischer Ernteprognosen für wichtige Exportländer gewesen, darunter auch für die kriegsgeschüttelte Ukraine. Dagegen hätten die internationalen Maisnotierungen nachgegeben.