In einem Offenen Brief an den Deutschen
Raiffeisenverband und den Milchindustrieverband heißt es, die Molkereiwirtschaft sei aufgefordert, die Milchlieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Verarbeitern in einer zeitgemäßen, verbindlichen und vertraglichen Form zu regeln. Diese Forderung sei bereits 2008 gestellt worden.
Ihre Umsetzung sei bisher unterblieben, stellen die Unterzeichner, die Präsidenten der fünf Bauernverbände, fest. «Wir sind der Auffassung, dass die deutschen Molkereien hier in der Bringepflicht sind», heißt es. Sie wollen, dass die Interessenvertretungs- und Dachverbände der Molkereien bei ihren Mitgliedsunternehmen für die Umsetzung dieser Forderung aktiv und öffentlich einsetzen. Die Bauernverbände könnten nicht länger akzeptieren, dass allein die Erzeuger die Risiken der Milcherzeugung und -verarbeitung tragen.
Die aktuelle Milchwirtschaftskrise stellt die Milchbauern nach den Worten der Präsidenten vor teilweise nicht lösbare finanzielle Probleme. Dies gelte zwar für alle Milcherzeuger, aber die größeren Betriebe seien wegen ihrer Arbeitgeberfunktion am stärksten betroffen. Viele Milcherzeuger hätten bereits die Produktion aufgegeben. «Alle Milcherzeuger zusammen haben mittlerweile Verluste in Milliardenhöhe geschrieben», hieß es.
Die Milchmarktkrise ist das Hauptthema der Agrarministerkonferenz von Mittwoch bis Freitag in Rostock-Warnemünde.