Es ist ein gutes Beispiel, wie Weiterbildung von Nebenerwerbslandwirtinnen und -landwirten durch die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen gelöst werden kann. Der Landwirtschaftskammer Niedersachen ist der Arbeitskreis für Nebenerwerbslandwirte ein unverzichtbarer Partner bei der Vorbereitung und Umsetzung von Beratungsangeboten mit der Handhabung und Anwendung von betrieblichen Kennzahlen in der Praxis.
Der Betriebserfolg eines landwirtschaftlichen Betriebes hängt in erster Linie von der Unternehmensqualität des Landwirtes ab. Dabei nimmt der Einkommensabstand inzwischen gut und weniger gut wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betrieb beständig zu. Unternehmerisch denkende Landwirte streben eine bessere Entscheidungsgrundlage durch umfangreichere und qualifiziertere Informationen an. Die teilnehmeraktivierende Arbeitsweise im Arbeitskreis fördert die Mitarbeit und den Erfahrungsaustausch.
Die Verarbeitung von betriebsindividuellen Zahlen ist im Ergebnis aussagekräftiger und die Lösungsvorschläge werden im Betrieb schnell umgesetzt. Die methodische und inhaltliche Arbeit des Arbeitskreises wird ständig von den Mitgliedern und Moderatoren weiter entwickelt. Die Arbeitskreismitglieder haben einheitliche Ziele. Das Hauptziel des Arbeitskreises ist die Unterstützung des Erfahrungsaustausches durch die Interpretation des vertikalen und horizontalen Betriebsvergleiches mit dem Ziel, Einkommens- und Vermögenssicherung im landwirtschaftlichen Betrieb bei umweltgerechter Produktion zu sichern und zu steigern.
Anforderungen und Chancen der Beratung in Arbeitskreisen
Welche Voraussetzungen müssen Beratungsangebote erfüllen, für die Nebenerwerbslandwirte bereits sind, Geld auszugeben?
Eine betriebswirtschaftliche Beratung sollte sich dem Aufbau leistungsfähiger Betriebe verpflichtet wissen und zur Erhaltung möglichst vieler selbständiger landwirtschaftlicher Unternehmen beitragen.
Welche Anforderungen stellen Landwirte an die Arbeitskreisarbeit?
Der Berater und Moderator muss besonders qualifiziert sein.
Der Rat suchende Landwirt muss wirtschaftliche Vorteile haben.
Hinweise müssen fachlich wertvoll sein. Die Beratung muss den
Landwirte auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse halten.
Mit der Kleingruppenarbeit im Arbeitskreis können die heute anstehenden Probleme in der Landwirtschaft am wirksamsten gelöst werden. Die Beratung ist ein Prozess und kann nicht nur von oben nach unten, sondern muss auch von unten nach oben ablaufen. Neue Erkenntnisse können nicht nur in der Wissenschaft entwickelt und über die Beratung an die Landwirte herangetragen werden, sondern praktische Erfahrungen der Landwirte müssen auch von der Beratung genutzt und der Wissenschaft für neue Arbeiten zur Verfügung gestellt werden. Beraten kann nicht nur der Berater oder Wissenschaftler, sondern auch der Praktiker, der Landwirt, der Unternehmer. Der Berater tritt bestenfalls als Moderator auf. Die detaillierten Fachkenntnisse werden hier von Praktikern selbst eingebracht.
Das diesjährige Angebot der Landwirtschaftskammer Niedersachsen anlässlich der Klausurtagung beinhaltete folgende Themen:
Warenterminbörse – Funktion, Aufbau, und Risiken
Cross Compliance – die aktuellen Anforderungen und Ergebnisse
Das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – ist die Biogasnutzung noch rentabel?
Mit dem Banker auf Augenhöhe – Finanzierung in der Landwirtschaft
Arbeitszeitplanung im landwirtschaftlichen Betrieb Rückblick auf die Pflanzenschutzsituation 2008 und Ausblick für 2009
Vorstellung und Beratung der Buchführungsergebnisse 2007/2008 mit horizontalem und vertikalem Betriebsvergleich
Abschlussbesprechung und Terminplanung 2009
Die Leitung oblag Herrn Dirk Wahl und Herrn Werner Bathge, Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Fazit Nebenerwerbslandwirte/-landwirtinnen haben hohe Erwartungen an die Beratung. Sie sind jedoch bisher mit teilnehmeraktivierende Arbeitsweisen, wie sie die Beratung in den Arbeitskreisen darstellt, wenig konfrontiert worden. Die Aufgabe des Beraters besteht darin, die Arbeitskreismitglieder bei dieser Arbeitsweise zu unterstützen und Hilfestellung zu geben. Das kann langfristig auch eine Entlastung des Beraters hinsichtlich des Arbeitsaufwandes für die Arbeitskreisarbeit und deren Verantwortung bedeuten. Arbeitskreisarbeit ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn die Ziele der Maßnahme sowie deren Ergebnisse gut vorformuliert werden. Dazu ist allerdings eine genaue Kenntnis der Situation und der betrieblichen Gegebenheiten erforderlich. Bei entsprechender Gestaltung der Arbeitskreisarbeit können sich Berater und Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter bei ihrer Arbeit ergänzen.
Die Aussagen des Vorsitzenden des Arbeitskreises für Nebenerwerbslandwirte, Herr Bernd Hoyer, aus Jesteburg: „Erfolgreiche Nebenerwerbslandwirtinnen und -landwirte müssen ihre Betriebssituation objektiv beurteilen und folgende Fragen klären:
Ist mein Betrieb vom Produktionsumfang zukünftig noch wettbewerbsfähig oder kann ich die Chancen des Strukturwandels nutzen?
Traue ich mir auch unter den veränderten Rahmenbedingungen zu, in der Nebenerwerbslandwirtschaft ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften?
Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, die dabei zu einem positiven Ergebnis kommen, werden ihren Weg erfolgreich beschreiten.
Diese Hinweise, Tipps und Ratschläge erhalten wir Nebenerwerbslandwirte aus dem Arbeitskreis für Nebenerwerbslandwirte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.“
Interessierte Nebenerwerbslandwirte im Kammergebiet können Mitglied im „Arbeitskreis Unternehmensführung“ werden. (PD)
