Dass der
Bauernverband seine Oppositionshaltung aufgegeben habe, finde er klasse, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Klaus Müller, am Dienstag in Berlin. Die künftige
Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) könne dies als Unterstützung bei den Plänen für ein staatliches
Tierwohllabel verstehen.
Bauernpräsident
Joachim Rukwied hatte am Wochenende ein mehrstufiges Modell vorgeschlagen, um
Haltungsbedingungen und Herkunft von Schweinen erkennbar zu machen.
Kritisch sieht Müller die vorgesehene «Stufe 0» für
Tierhaltung, die nicht dem deutschen gesetzlichen Standard entspricht. «Das riecht für mich nach einer ganzen Menge Protektionismus. Das wäre etwas, wozu wir nicht die Hand reichen würden.»
Der Verbraucherschützer machte zudem deutlich, dass national vorerst nur ein freiwilliges Label mit verbindlichen Kriterien rechtlich möglich sein dürfte. Parallel könne sich die neue Ministerin aber in Brüssel dafür einsetzen, dass es zu verpflichtenden europäischen Haltungskennzeichnungen komme.
Rukwied hatte sich offen für eine verbindliche staatliche Regelung gezeigt.