Wie der nationale Fleischindustrieverband (MIA) kürzlich mitteilte, lag der Erlös der Rotfleischausfuhren mit 650 Mio. NZ$ oder umgerechnet 390 Mio. Euro um gut ein Viertel über dem vergleichbaren Vorjahresniveau.
Laut dem Verband war das hauptsächlich auf das Einnahmeplus bei den Rindfleischexporten um 39 % auf 179 Mi.o Euro zurückzuführen. Dabei legten die Verkaufserlöse im Handel mit China um 89 % auf 70 Mio. Euro zu; der Wert der Lieferungen in die USA stieg um 31 % auf 61 Mio. Euro.
Laut MIA-Geschäftsführerin Sirma Karapeeva wurden im August 35.327 t Rindfleisch ins Ausland verkauft; das waren 71 % mehr als die durchschnittliche Monatsmenge in den vergangenen 30 Jahren.
Dabei habe die knappe globale Versorgungslage geholfen. So begrenzten der Herdenaufbau in Australien und
Exportbeschränkungen in Argentinien das internationale Angebot. Zudem habe China Anfang September die Einfuhr von brasilianischem Rindfleisch eingestellt, da dort bei zwei Rindern die atypische Bovine spongiforme Enzephalopathie (
BSE) aufgetreten sei.
Bei
Schaffleisch aus Neuseeland nahmen laut Mia die Exporterlöse im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 % auf 123 Mio. Euro zu, obwohl die Ausfuhrmenge um 7 % rückläufig war. Möglich machten das die auf durchschnittlich 6,85 Euro/kg gestiegenen Verkaufspreise. China als größter Kunde kaufte im Berichtsmonat für 56 Mio. Euro Schaf- und
Lammfleisch in Neuseeland und gab damit 46 % mehr Geld als im August 2020 aus
Ordentlich ins Stocken geraten ist dagegen der Export in das Vereinigte Königreich, der im Vergleich zum Vorjahresmonat mengenmäßig um rund die Hälfte auf nur noch 977 t einbrach; das war die geringste Monatsmenge seit den 80er Jahren. „Es sieht so aus, als könnten wir die Auswirkungen des Brexits spüren“, stellte Karapeeva fest.
Großbritanniens Schaffleischexporte seien um 25 % zurückgegangen und im eigenen Land verblieben, weshalb der Importbedarf kleiner ausfalle. Der neuseeländische Branchenverband Beef and Lamb geht davon aus, dass die Rindfleischausfuhren in dem im September beendeten Wirtschaftsjahr 2020/21 um 6,0 % auf 493.000 t gestiegen sind, bei den Schaffleischausfuhren zeichnet sich hingegen ein kleines Minus von 1 % auf 391.000 t ab.
Umrechnungskurs 1 NZ$ = 0,5993 Euro