Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.12.2013 | 13:21 | FuE-Aufwendungen 
Diskutiere mit... 
   1   2

Forschungsausgaben deutscher Unternehmen auf Rekordhoch

Berlin/Essen - Die Forschungsinvestitionen deutscher Unternehmen haben 2012 ein neues Rekordhoch erreicht.

Forschungsausgaben 2012
(c) FikMik - fotolia.com
Nach Angaben des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft vom Dienstag lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr bei 53,8 Milliarden Euro - das waren 5,3 Prozent mehr als 2011. Auch personell stockten die Firmen auf: Die Zahl der Vollzeitjobs für Forschung und Entwicklung (FuE) stieg um 2,9 Prozent auf insgesamt über 367.000 Stellen.

Zusätzlich zu den eigenen Aktivitäten vergaben die Firmen externe Forschungsaufträge im Wert von 12,8 Milliarden Euro, etwa an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen - ein Plus von 3,8 Prozent.

Der Großteil der Investitionen stammte aus der Industrie: 86 Prozent der Ausgaben kamen 2012 vor allem aus dem Fahrzeugbau, der Elektrobranche, dem Maschinenbau sowie der Chemie- und Pharmaindustrie. Allein die Auto- und Lastwagenbauer erhöhten ihre internen Forschungsaufwendungen den Angaben zufolge um 6,4 Prozent. Innovationstreiber waren vor allem Energieeffizienz und -management, der Klimaschutz sowie neue Steuerungs- und Antriebstechnologien in der Automobilbranche.

Der Mittelstand hatte wenig Anteil an den gesamten Forschungsaufwendungen. Gut drei Viertel kamen von Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

Neben der Wirtschaft steckten auch Hochschulen (plus 6,0 Prozent) und staatliche Forschungsinstitute (plus 4,8 Prozent) im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld in Forschung und Entwicklung. Nach Angaben des Bildungsministeriums lagen die FuE-Ausgaben damit in Deutschland insgesamt bei knapp 80 Milliarden Euro.

Die Quote der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft als Anteil am Bruttoinlandsprodukt stieg im Vorjahresvergleich leicht von 1,97 auf 2,02 Prozent. Zusammen mit den von 0,94 auf 0,96 Prozent ebenfalls erhöhten staatlichen Aufwendungen beträgt die FuE-Quote nun insgesamt 2,98 Prozent. Damit ist das im Koalitionsvertrag der möglichen neuen Bundesregierung vereinbarte Ziel, drei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung für Forschung und Entwicklung einzusetzen, knapp erreicht.

Aus Sicht des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist das sogenannte 3-Prozent-Ziel der Bundesregierung langfristig jedoch kein Maßstab. Deutschland dürfe sich nicht an Europa orientieren. Mit Südkorea (4,02 Prozent) oder Japan (3,38 Prozent) sei die internationale Konkurrenz im Technikbereich noch ein ganzes Stück entfernt. Auch China werde in einigen Jahren an die Weltspitze vorstoßen.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte ein stärkeres staatliches Engagement. Eine hohe Innovationsleistung der Unternehmen sei kein Selbstläufer. Wie in den meisten OECD-Staaten längst üblich, brauche auch Deutschland eine steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen aller Größenklassen, sagte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. (dpa)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Tim schrieb am 10.12.2013 21:46 Uhrzustimmen(48) widersprechen(51)
Ja, sind ja recht interessant solche Zahlen. Die Industrie muss natürlich mehr in die Forschung stecken, wenn sie mehr produziert und neues bzw. neue Anforderungen (z.B. Autoindustrie=neue Abgasnormen) erfüllen muss. Also eigentlich nichts ungewöhnliches... Warum aber die kleinen Firmen (unter 1000 Mitarbeiter!!) nichts in die Forschung stecken...? Haben diese es nicht nötig??? Doch sicherlich haben sie es- und sie tun es sicherlich auch! Es wird leider nur nicht bilanziert, weil sie es im "Tagesgeschäft" erledigen und nicht irgendwelche "wilden Anträge" auf Forschungsgelder geschrieben werden, die hinterher in einer schönen Statistik autauchen. Und warum kleine Firmen (unter 1000 Mitarbeiter!!) nichts an Forschungseinrichtungen oder öffentliche Geldgeber abgeben, ist ja auch klar... -ca. 20% Overhead (für empfundenes Nichts) -langwierige Antragsverfahren -aufwendige und bürokratische Abwicklung -etc...... In großen Firmen ist man soetwas sicherlich gewohnt (sind ja auch eher eine Behörde), in kleinen will man jedoch etwas bewegen und (wo auch die meisten herkommen) Innovationen schaffen!!! Ich habe längere Zeit in dem Forschunggeldgeschäft gearbeitet und finde diese Zahlen (zumindest deren Hintergrund) ziemlich gehaltlos. Beste Grüße
  Weitere Artikel zum Thema

 Forschende warnen vor Ende von Camembert-Pilz

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken