Wie der Verband der Pflanzenschutzindustrie (Phyteis) gestern mitteilte, haben die Hersteller 2021 für den Einsatz in der Landwirtschaft eine Gesamtmenge von 55.389 t Wirkstoff an die Händler abgegeben; das waren 7,9 % mehr als im Vorjahr.
Zurückzuführen ist der Zuwachs nach Angaben der Hersteller ganz überwiegend auf Produkte, die auch im
Ökolandbau eingesetzt werden können. So wurden im vergangenen Jahr 16.480 t Kupfer- und Schwefelprodukte abgesetzt; an der Gesamtmenge entsprach das einem Anteil von 34,9 %. 2020 hatte der Anteil der entsprechenden Mittel erst 30,4 % betragen. Dagegen blieb der Gesamtabsatz der übrigen Wirkstoffe weitgehend stabil.
Die Geschäftsführerin des Branchenverbandes, Emmanuelle Pabolleta, erklärte, man nähere sich dem Punkt, an dem das Gesamtvolumen der verkauften Pflanzenschutzmittel kein sinnvoller Indikator mehr sei. Die Landwirte verwendeten zum Schutz ihrer Kulturen immer mehr Produkte, die auch im Ökolandbau eingesetzt werden dürften; diese Produkte wiesen allerdings ein vergleichsweise hohes Gewicht auf.
Für Entscheidungen über die Zukunft des Pflanzenschutzes müssten daher dringend neue Indikatoren erarbeitet werden, etwa hinsichtlich des Schädlingsdrucks. Laut Pabolleta haben sich in der Statistik des vergangenen Jahres auch Bevorratungseffekte bemerkbar gemacht, die auf den Anstieg der
Rohstoffpreise, insbesondere bei
Kupfer, zurückzuführen seien.