Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Dienstes beim Pariser
Landwirtschaftsministerium (Agreste) hervor. Demnach kann der Eigenbedarf an
Hähnchenfleisch bereits seit 2014 nicht mehr gedeckt werden.
2020 betrug der
Selbstversorgungsgrad laut Agreste nur noch 84,3 %; in den 2000er Jahren hatte er noch deutlich über 100 % gelegen. Die Ursache für den sinkenden Selbstversorgungsgrad sieht der Statistische Dienst vor allem in der Konkurrenz auf dem europäischen Markt und insbesondere durch Anbieter aus osteuropäischen Ländern sowie in der Entstehung großer Produktions- und Schlachtkapazitäten außerhalb der EU, etwa in der Ukraine.
Das Ende der Ausfuhrerstattungen der Europäischen Union habe außerdem die Lieferungen in den Nahen Osten und das südliche Afrika schrumpfen lassen. Frankreichs Bruttoeigenerzeugung von Hähnchenfleisch beziffert Agreste für das vergangene Jahr auf rund 1,18 Mio t Schlachtgewicht; den Verbrauch auf 1,40 Mio t.
Pro Kopf und Jahr wurden 2020 damit 20,8 kg an Hähnchenfleisch verzehrt. Importiert wurden insgesamt 578.800 t, wovon 538.600 t aus den EU-Partnerländern stammten. Exportieren konnten die französischen Erzeuger 308.600 t Hähnchenfleisch, von denen 124.200 t an andere Mitgliedstaaten geliefert wurden.
Der Selbstversorgungsgrad mit Geflügelfleisch insgesamt liegt derweil deutlich höher. Laut Agreste konnten hier im vergangenen Jahr 91,2 % des Eigenbedarfs aus heimischer Erzeugung gedeckt werden. Insgesamt verließen 2020 rund 1,73 Mio t Geflügelfleisch die französischen Schlachthöfe; verbraucht wurden 1,90 Mio t.