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25.09.2009 | 13:28 | Milchlieferstopp  

Französische Milchbauern setzen Milchlieferstopp vorerst aus - Milcherzeuger aus Deutschland, Belgien, Österreich, Luxemburg, Italien und den Niederlanden schließen sich an - Proteste gehen aber weiter

Brüssel/ Hamm - „Die Politik bewegt sich.

Französische Milchbauern setzen Milchlieferstopp vorerst aus - Milcherzeuger aus Deutschland, Belgien, Österreich, Luxemburg, Italien und den Niederlanden schließen sich an - Proteste gehen aber weiter
Wir werden einen Aspekt des Aufstandes - den Milchlieferstopp - vorerst unterbrechen, ihn aber sofort wieder aufnehmen, wenn keine klaren politischen Entscheidungen gefällt werden, um die schlimme Lage am Milchmarkt zu überwinden“, so Pascal Massol, Präsident der französischen Milcherzeugerorganisation APLI. „Eine Vertragslandwirtschaft stellt keine akzeptable Lösung dar “, fügt er hinzu.

Der Präsident des EMB, Romuald Schaber bekräftigt die Notwendigkeit einer europäischen politischen Regelung: „Der Milchmarkt braucht eine flexible Mengenregulierung auf europäischer Ebene;  eine Ausbalancierung zwischen Angebot und Nachfrage, denn der Preis muss fair für Milcherzeuger und Verbraucher gleichermaßen sein.“ In Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Italien  werden  die Milcherzeuger angesichts politischer Zusagen auf nationaler und europäischer Ebene die Milchlieferungen ebenfalls vorerst wieder aufnehmen. „Die Milch wird zwar wieder geliefert, die Protestaktionen in den Ländern werden aber unvermindert weitergehen“, betont Daniel Condat von der französischen OPL.

Es hatten mehrere europäische Regierungschefs - unter anderen die deutsche Regierungschefin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy,- sowie der Präsident der EU-Kommission José Manuel Barroso in den letzten Tagen erklärt, dass sie sich angesichts des Milchlieferstopps in den acht Ländern und der starken Protestaktionen der europäischen Milcherzeuger  für eine wirksame Lösung der Milchproblematik auf europäischer Ebene einsetzen werden. Sarkozy hatte öffentlich erklärt, dass eine Regulierung des Milchmarktes sowie anderer landwirtschaftlicher Märkte notwendig sei. Für den 5. Oktober wurde zudem ein Sondertreffen der EU-Agrarminister zum Thema Milchpreiskrise einberufen.

In den vergangenen zwei Wochen haben die europäischen Milcherzeuger 500 Millionen Liter Milch nicht an die Molkereien geliefert. Der Milchmarkt hat darauf reagiert. Spotmarktpreise sind gestiegen. Einige Molkereien haben angefangen höhere Erzeugerpreise zu zahlen.  Es  ist  davon auszugehen, dass die Marktbereinigung der letzten Wochen durch die Milcherzeuger dazu führen wird, dass die Erzeugerpreise auch  auf breiter Front steigen werden.

Es sind nun politische Entscheidungen gemäß der EMB-Forderungen in Richtung einer flexiblen Mengenregulierung gefragt. „Wir sagen es noch einmal ganz klar: Die Gespräche der nächsten Tage und Wochen müssen zu eindeutigen Ergebnissen führen. Wenn nicht, dann werden die Milchlieferungen wieder eingestellt und der Aufstand der Bauern geht in seiner ganzen Breite ungebrochen weiter“, bekräftigt Pascal Massol die Position der europäischen Milcherzeuger. (BDM)
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