Ihre zentralen Forderungen haben sie in einem 10-Punkte-Katalog zusammengestellt.
Die vielen tauschend Bergbauernfamilien in den Alpen tragen mit ihrer nachhaltigen Landbewirtschaftung maßgeblich dazu bei, die reizvolle Kulturlandschaft der Bergregionen zu erhalten. Ohne ihre Arbeit wären die Bergregionen weit weniger interessant für Naherholungssuchende und Touristen. Seit Generationen erbringen sie mit ihrer harten Arbeit enorme Leistungen für die Gesellschaft und den Staat, die durch die
Erzeugerpreise für Milch und Fleisch allein nicht abgegolten werden. Damit diese Betriebe auch in Zukunft von ihrer Arbeit leben und die Landschaft erhalten können, muss die Europäische Union die Berglandwirte auch nach 2013 speziell fördern.
Welche Maßnahmen für die
Bergbauern Sinn machen, diskutiert Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner am 11. April in Oberammergau auf der Internationalen Konferenz zur Berglandwirtschaft . Im Vorfeld der Tagung haben der Südtiroler Bauernbund, der Tiroler Bauernbund und der Bayerische
Bauernverband in einem 10-Punkte Katalog zusammengefasst, worauf es für die Berglandwirte ankommt:
- ausreichender EU-Agraretat und klare Trennung von erster und zweiter Säule der EU-Agrarpolitik über 2013 hinaus
- Erhalt der Direktzahlungen als Entgelt für öffentliche Leistungen zugunsten der Gesellschaft und als Ausgleich für die hohen EU-Standards bei Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und Tierhaltung
- innerhalb der Direktzahlungsplafonds der Mitgliedstaaten oder Regionen flexible und vielfältige nationale Ausgestaltungsmöglichkeiten entsprechend ihrer Bergbetriebe für die EU-Staaten
- Umsetzung von freiwilligen Agrarumweltmaßnahmen in der zweiten Säule für jeden EU-Staat in einem Mindestumfang von 10 Prozent der nationalen Direktzahlungen, womit dann das diskutierte „greening" der EU-Agrarpolitik umgesetzt ist
- starke Ausgleichszulage in der zweiten Säule und verbessertes Förderniveau
- Stärkung der Erzeugung und Vermarktung der qualitativ hochwertigen regionalen Erzeugnisse aus Bergregionen über operationelle Programme sowie die Möglichkeit der geschützten Kennzeichnung von Lebensmitteln aus den Bergregionen
- Erhalt der traditionellen Bewirtschaftungsweisen und Tierhaltungsformen in den Berggebieten zur Sicherung der Tierhaltung bäuerlicher Bergbetriebe
- Vereinfachungen bei Kontrollverfahren und Bürokratie für Klein- und Bergbetriebe
- mehr Selbstverantwortung statt staatlichen Dirigismus
- Schutz von Grund und Boden der Bergbauern. (bbv)