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27.12.2018 | 10:15 | Mehrgefahrenversicherungen 

Gegen Dürre versichern

München - Nach dem heißen und trockenen Sommer und teils extremen Dürreschäden bei der Ernte fordert Bauernpräsident Walter Heidl eine Möglichkeit zur Versicherung solcher Schäden.

Mehrgefahrenversicherungen
Hagel, Sturm oder Frost - dagegen sind viele Landwirte versichert. Doch für Trockenschäden, die mit dem Klimawandel voraussichtlich zunehmen werden, gibt es bisher kaum Möglichkeiten. Die Bauern kritisieren das. (c) proplanta
Gegen Hagel sei die Mehrzahl der Landwirte bundesweit versichert, viele hätten auch Versicherungen gegen Sturm, Starkregen oder Frost abgeschlossen. Es gebe bisher nur einige wenige Mehrgefahrenversicherungen, die auch Dürre umfassten, die aber sehr teuer seien, sagte Heidl, der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes ist.

Während bei der Mehrgefahrenversicherung gegen Hagel und Sturm die Versicherungssteuer 0,03 Prozent betrage, würden bei der Mehrgefahrenversicherung gegen Dürre und Trockenheit 19 Prozent Versicherungssteuer fällig. Der Bauernverband setze sich für eine Absenkung der Versicherungssteuer bei der Mehrgefahrenversicherung gegen Dürre und Trockenheit ein. «Wir brauchen Rahmenbedingungen für eine solche Versicherungslösung, dass es auch finanzierbar ist für die Bauern», sagte Heidl.

Noch wichtiger wäre laut Heidl eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage. Damit könnten sie ihr eigenes Risikomanagement stärken. «Wichtig ist es, dass wir jetzt mit der Politik auf den Weg kommen, den wir schon seit Jahren gebetsmühlenartig einfordern: Dass man den Landwirten ermöglicht, dass sie steuerbegünstigte Rücklagen bilden können, die sie dann wieder einbringen, wenn schlechte Jahre kommen.» Die Lösung bedeute zunächst eine Steuererleichterung, die sich aber ausgleiche, sobald der Landwirt das Geld bei Schäden und Ernteeinbußen einbringe.

Die Hilfsprogramme von Bund und Land, bei denen Ausgleichszahlungen für die Schäden 2018 beantragt werden konnten, seien begrüßenswert, sagte Heidl. Aber: «Es kann nicht der normale Zustand sein, dass man per Antrag einen Ausgleich bekommt. Die Landwirte wollen sich ja selbst absichern können.»

Rund zwei Drittel der Landwirte haben nach einem Bericht des Deutschlandsfunks eine Hagelversicherung abgeschlossen. Alleine bei der Vereinigten Hagel sind dem Bericht zufolge insgesamt etwa fünf Millionen Hektar, also rund die Hälfte der gesamten Ackerfläche Deutschlands, gegen gängige Wetterextreme versichert. Dazu zählen Hagel, Sturm, Starkregen oder Frost. Gegen die Dürre sind dagegen nur etwa 500 Hektar versichert.
dpa/lby
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