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06.09.2021 | 04:37 | Agrarrohstoffe 
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Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft beklagt Kostendruck

Berlin - Den Betrieben der Getreide-, Mühlen- und Stärkebranche in Deutschland bereiten die unterdurchschnittliche Getreideernte, die in der Folge gestiegenen Rohstoffpreise und die hierzulande im globalen Vergleich höchsten Strompreise Sorgen.

Agrarrohstoffe
(c) proplanta
Wie der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) am vergangenen Donnerstag (2.9.) in Berlin warnte, verliert die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln aus der Region unter diesen Bedingungen im hart umkämpften europäischen Lebensmittelmarkt immer mehr an Wettbewerbskraft.

Mit der Einführung des nationalen Emissionshandelssystems kämen weitere Kostensteigerungen hinzu. Unterdessen verteure die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe nicht nur die Transporte, sondern auch das Dämpfen und Trocknen von Haferflocken, Cerealien und Teigwaren, beklagte der Verband. Die dafür benötigte Prozesswärme werde zwar sehr effizient aus Erdgas gewonnen, das aber seit Januar 2021 mit der nationalen CO2-Abgabe belastet werde.

Um die deutschen Unternehmen weiter im Wettbewerb zu halten und Abwanderungen ins benachbarte Ausland zu verhindern, wolle die Bundesregierung energieintensive Branchen über die Carbon-Leakage-Verordnung entlasten. Allerdings berücksichtige dieses Papier nicht die Teigwaren- und Cerealienhersteller, kritisierte der VGMS. Um dennoch die dringend benötigte Kompensation zu erhalten, müssten sie in einem bürokratischen Verfahren ihre Beihilfeberechtigung beantragen.

Die bisherige, besondere Ausgleichsregelung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werde nach den von der EU-Kommission geplanten Leitlinien als nicht mehr genehmigungsfähige Beihilfe angesehen. Sollten diese Vorgaben unverändert umgesetzt werden, dann würden die Kosten für Industriestrom in der gesamten Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft um 6,5 Cent/kWh oder 35 % steigen. In diesem Fall müsse die deutsche Politik reagieren und die EEG-Umlage vollständig abschaffen, so der VGMS.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 06.09.2021 08:33 Uhrzustimmen(37) widersprechen(2)
Das Mindeste, wofür die zukünftige Bundespolitik mithin verbindlich Sorge zu tragen hat ist, dass man seitens der Bauern, selbige letztes (wehrloses) Glied in der gesamten Nahrungsmittelkette, ein generöses Geschenk zu Gunsten dieser absolut Hilfsbedürftigen der nachgelagerten Agrarindustrie abverlangen darf.

Unsere bäuerlichen Roherzeugnisse können als nur sehr wenig, am besten nichts kosten! - Aber was ist daran so neu!?

Das kleine treudoofe, (noch) ackernde Bäuerlein hat selbstredend gesellschaftlich höchste Ansprüche zu erfüllen und darf dabei gerne am langen Arm - der alljährlich intensivmedizinische Staatstropf macht's möglich - quasi nahezu verhungern.
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