Davon geht der Internationale Getreiderat (IGC) aus. In seinem aktuellen Bericht veranschlagt der
IGC die EU-Getreideexporte für das laufende Wirtschaftsjahr auf 32,4 Mio. t, nach der Rekordmenge von 40,1 Mio. t in der Saison 2013/14. Auch die Ausfuhren der USA, des mit Abstand weltweit größten Getreideexporteurs, sollen sinken, und zwar um 6,4 Mio. t auf 72,3 Mio. t.
Dagegen erwarten die Fachleute nach einem Einbruch der argentinischen Ausfuhren auf nur 16,9 Mio. t in der vergangenen Kampagne nun deutlich mehr Getreide aus dem südamerikanischen Land für den Weltmarkt, nämlich 27,1 Mio. t. Mehr liefern soll auch Russland, dessen Ausfuhrmenge mit 28,8 Mio. t um 2,8 Mio. t höher prognostiziert wird als das Ergebnis von 2013/14.
Derweil sollen die Getreideexporte der krisengeschüttelten Ukraine um 2,7 Mio. t auf 29,5 Mio. t zurückgehen. Hinweise auf eine Beeinträchtigung des Handels durch die Konflikte in dem Land konnten die Experten allerdings bislang nicht erkennen.
Wie der Getreiderat im Einzelnen mit Blick auf den globalen Handel mit Weich- und Hartweizen sowie Weizenmehl ausführt, wird dieser 2014/15 im Vergleich zum Vorjahrrekord voraussichtlich um glatt 10 Mio. t auf 145,8 Mio. t schrumpfen.
Diesen Rückgang begründen die Fachleute unter anderem mit dem sich abzeichnenden geringeren Einfuhrbedarf Chinas; für die Volksrepublik wird eine Abnahme der Bezüge um 3,8 Mio. t auf nur noch 3,0 Mio. t vorausgesagt. Das nachlassende Interesse der Chinesen führt der IGC auf die gegenüber 2013 qualitativ bessere Ernte in diesem Jahr im „Reich der Mitte“ zurück. (AgE)