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04.02.2010 | 08:17 | Wirtschaftskrise  

GfK: Immer mehr Verbraucher von Krise betroffen

Nürnberg - Immer mehr Verbraucher in Deutschland sind direkt von der Wirtschaftskrise betroffen.

Euro-Scheine
(c) proplanta
Ihr Anteil werde in diesem Jahr von 23 auf 27 Prozent der Haushalte steigen, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Mittwoch in Nürnberg. Das sind 1,5 Millionen Menschen mehr, die ihren Konsum einschränken, weil sie bereits arbeitslos sind oder konkret um ihren Job fürchten müssen. Die GfK erwartet deshalb für 2010 auch lediglich eine Stagnation des privaten Verbrauchs in Deutschland. Im vergangenen Jahr war er noch um 0,4 Prozent gewachsen.

«Die Krise wird 2010 beim Verbraucher ankommen», sagte GfK- Vorstandschef Klaus Wübbenhorst. «Arbeitslosigkeit, die Angst davor sowie steigende Preise bremsen den Konsum.» Der private Verbrauch, der mit 1.500 Milliarden Euro rund 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, werde deshalb keine zusätzlichen Impulse liefern. «Wenn der Konsum stagniert, ist das schon eine gute Botschaft», sagte Wübbenhorst.

Arbeitslosigkeit und die Angst davor veränderten das Konsumverhalten der Menschen deutlich, erklärte Konsumforscher Rolf Bürkl. Bei den Gütern des täglichen Bedarfs verringerten die betroffenen Haushalte ihren Verbrauch um rund zehn Prozent. Drohende Arbeitslosigkeit lasse die Verbraucher nicht nur weniger ausgeben, sie legten zugleich auch mehr Geld für schlechte Zeiten zurück.Dieses «Vorsichtssparen» beeinträchtige den Konsum zusätzlich. Neben den 27 Prozent direkt Betroffener gelten weitere 27 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) der Bevölkerung als «krisengefährdet»: Das sind durchschnittlich oder schwach situierte Arbeitnehmer mit relativ sicherem Job oder Rentner in angespannter finanzieller Situation.

Dagegen müssten sich 46 (Vorjahr: 47) Prozent der Bürger überhaupt keine Sorgen um die Krise machen, erläuterte GfK-Experte Wolfgang Twardawa. Sie haben einen sicheren Arbeitsplatz oder eine gute Rente oder Pension. Die Einschränkungen beim privaten Konsum spürte im vergangenen Jahr die Gastronomie am deutlichsten: Der «Außer-Haus-Konsum» sank um acht Prozent. Gewinner waren dagegen diejenigen Branchen, die alles für die eigenen vier Wände anbieten: Der Lebensmitteleinzelhandel ebenso wie Baumärkte oder die Unterhaltungselektronik-Branche. Dieser Trend zum «Homing» wird sich 2010 fortsetzen, erwartet die GfK.

Sie rechnet zudem damit, dass das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft gelitten hat und sich deshalb die Werte verändern: Die Menschen werden bewusster konsumieren, Qualität vor Quantität setzen und sich auch über die kleinen Dinge freuen. Davon könnten gesellschaftlich verantwortlich handelnde Unternehmen, Traditionsmarken und heimische Produkte profitieren. (dpa)
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