So schätzte kürzlich die
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in ihrem Halbjahresbericht die
Marktentwicklung ein. Demnach rechnet die Organisation aus Rom für das laufende Jahr mit einer weltweiten
Milcherzeugung von 859 Mio. t; das wären fast 16 Mio. t oder 1,9 % mehr als 2018.
Einen großen Anteil daran hat der
Ausbau der Kuhbestände in Indien vor dem Hintergrund der dort stetig wachsenden Inlandsnachfrage für Molkereiprodukte. Die Analysten aus Rom rechnen für den Subkontinent mit einem Anstieg der Milcherzeugung einschließlich der Büffelmilch um fast 10 Mio. t oder 5,3 % auf 196 Mio. t, was deutlich mehr als einem Fünftel der globalen Produktion entspricht.
Auch im Nachbarland Pakistan werden laut
FAO die Herden vergrößert, und die Milcherzeugung soll dort gegenüber 2018 um 3,0 % auf annähernd 47 Mio. t zunehmen. Beide Länder sind jedoch „Selbstversorger“ und spielen im internationalen Handelsgeschehen kaum eine Rolle. Das sieht für die Europäische Union als weltweit zweitgrößten
Milchproduzenten ganz anders aus. Allerdings soll die Rohstoffverfügbarkeit in der EU im Vorjahresvergleich kaum zunehmen; für die Milcherzeugung wird von der FAO lediglich ein Plus von 1,2 Mio. t oder 0,7 % auf 168,4 Mio. t erwartet.
Ähnlich verhalten lautete im April die Prognose der
EU-Kommission wegen der Folgen des Dürresommers 2018 und der abgestockten Kuhbestände. Die
Molkereien in den USA dürften 2019 den Experten aus Rom zufolge mit 99,6 Mio. t rund 1 % mehr Rohstoff verarbeiten können; zuletzt hat sich das Wachstum dort jedoch spürbar abgeschwächt. Für Neuseeland wird aufgrund der guten Weidebedingungen ein Plus von 3,5 % auf 22,1 Mio. erwartet. Allerdings gilt hier die FAO-Prognose nur für das Ende Mai auslaufende Milchwirtschaftsjahr 2018/19; zuletzt war die Milcherzeugung zudem aufgrund verschlechterter Witterungsbedingungen unter die Vorjahreslinie gefallen. Gleiches gilt für Australien, wo die Produktion 2019 dürrebedingt spürbar rückläufig sein wird.