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02.06.2023 | 14:43 | Schweinemarkt 

Grillsaison setzt Impulse am Schlachtschweinemarkt

Schwäbisch Gmünd - Im ersten Quartal sorgten die ausbleibenden Überhänge nach dem Jahreswechsel, relativ leere Gefrierlager und ein europaweit geringes Schlachtschweineangebot für eine günstige Ausgangslage am Schlachtschweinemarkt in Deutschland.

Schlachtschweinemarkt
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Laut Eurostat fiel der Mastschweinebestand in der EU gg. Vorjahr um 5 % niedriger aus. Ein besonders starker Rückgang bei den Mastschweinen hatte Deutschland (-11,7 %) und Dänemark (-12,2 %) zu verzeichnen. In Baden-Württemberg wurden mit 513.200 Mastschweinen 15,1 % weniger Tiere gezählt.

Die abgestockten Mastschweinebestände schlagen sich auch auf die Schlachtzahlen nieder: Bis Mitte März wurden dieses Jahr in Deutschland wöchentlich etwa 730.000 Schweine geschlachteten. Verglichen mit durchschnittlich 792.000 wöchentlichen Schlachtungen im Vorjahreszeitraum, sind die Schlachtzahlen dieses Jahr um 8,2 % zurückgegangen. In Baden-Württemberg fällt der Rückgang mit -5,8 % nicht ganz so stark aus.

Nachfrageseitig zeigt sich seit Jahresbeginn die Bedarfssituation zwischen Lebendvieh- und Fleischmarkt zunehmend zweigeteilt: Während die angebotenen Stückzahlen an schlachtreifen Schweine zügig vermarktet werden konnten, stockte am Fleischmarkt der Absatz. Die Verbraucher hielten sich aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten vor allem beim Fleischeinkauf zurück.

Während der Vereinigungspreis von Ende November des vergangenen Jahres bis Ende Januar bei 2,00 €/kg SG stagnierte, stieg er im Februar um insgesamt 28 ct/kg SG. Da die Umsetzung der gestiegenen Preise im Fleischhandel aufgrund der Kaufzurückhaltung der Verbraucher Schwierigkeiten bereitete, konnte sich die positive Preisentwicklung im März zunächst nicht weiter fortsetzten.

Erst Ende März führte die Nachfrageimpulse vom Fleischmarkt mit dem näher rückenden Osterfest dazu, dass der Vereinigungspreis um 5 ct angehoben werden konnte. Damit lag die neue Preisspitze der VEZG bei 2,33 €/kg SG.

Die Hoffnung auf weitere belebende Impulse durch wärme Temperaturen im April erfüllte sich aufgrund der kühlen und regnerische Witterung bis Mitte Mai allerdings zunächst nicht. Das geringe Lebendangebot und das verhaltene Kaufinteresse hielten sich überwiegend die Waage.

Erst Ende Mai führten grilltaugliches Wetter und das anstehende lange Pfingstwochenende zu Impulsen im Schweinefleischhandel. Der Lebensmitteleinzelhandel fuhr verstärkt Werbeaktion mit Grillfleisch. Vor Pfingsten wurden Schlachtschweine von den Schlachtunternehmen daher wieder verstärkt nachgefragt. Nachdem der Vereinigungspreis neun Wochen stabil bei 2,33 €/kg SG lag, sprach sich die VEZG in KW 21 vor dem Hintergrund eines nicht immer bedarfsdeckenden Angebotes für einen Aufschlag von 5 ct auf 2,38 €/kg SG aus.

In der laufenden und kommenden Woche wird die Nachfrage nach Schlachtschweinen feiertagsbedingt wieder kurzfristig eingeschränkt. Auf der Angebotsseite rechnet man mit einem weiter knappen Schlachtschweineangebot. Im Laufe des Junis könnten die Schlachtschweinepreise eventuell nochmals leicht steigen. Aufgrund das bestehenden hohen Preisniveaus dürfte sich eine Preisanhebung aber in engen Grenzen halten.

In Baden-Württemberg wirken sich die verschiedenen Qualitäts- und Regionalprogramme positiv auf die Schlachtschweineerlöse aus. In KW 20 lag der Preis für Schlachtschweine Hkl. E mit 2,43 €/kg SG um 4 ct/kg SG über dem deutschen Durchschnittspreis.

Nach Preiseinbrüchen bei Bio-Schweinen zu Jahresbeginn haben sich die Preise mittlerweile stabilisiert. Die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot, weshalb mit einer leicht steigenden Tendenz zu rechnen sein dürfte. Im April betrug der Auszahlungspreis im bundesweiten Mittel über alle Klassen 4,25 €/kg SG. E-Schweine wurden mit 4,35 €/kg SG (4,10 - 4,72) gehandelt. Bei Tieren in festen Abnahmeverträgen hat sich preislich nicht viel getan. Die Preise lagen im Februar bei 4,17 €/kg SG im Schnitt aller Klassen.
LEL Schwäbisch Gmünd
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