Großbritannien ratifiziert Freihandelsabkommen mit Australien
London/Canberra - Das bereits 2021 ausgehandelte Freihandelsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und Australien hat eine weitere Hürde genommen. Am Freitag (24.3.) stimmte das Parlament in London dem umfangreichen Handelsvertrag zu.
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Ein Inkrafttreten dürfte nun nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das Verfahren muss nun noch im Vereinigten Königreich endgültig abgeschlossen werden; zudem müssen beide Länder diplomatische Noten über den endgültigen Starttermin austauschen. Australiens Bauernverband (NFF) begrüßte die Ratifizierung durch das britische Parlament ausdrücklich.
„Dieses Abkommen verbessert den Zugang zu einem wichtigen Markt für australische Landwirte“, hob NFF-Präsident Tony Mahar hervor. Zudem könnten die britischen Verbraucher bald nachhaltige, qualitativ hochwertige Lebensmittelaus Australien in den Supermärkten finden. Das Abkommen sei ein wichtiges Zeichen in Zeiten, in der sich viele Länder für einen Rückzug aus der Handelsliberalisierung entschieden.
„Australien hat mit die niedrigsten Agrarsubventionen in der OECD. Um zu überleben und zu gedeihen, sind die australischen Landwirte auf einen offenen und fairen Zugang zu den Exportmärkten angewiesen“, betonte Maher. Das Abkommen sieht über mehrere Jahre den vollständigen Abbau von britischen Einfuhrzöllen für Agrargüter aus Australien vor (AgE 52/21; Länderberichte 1). So erhält Australien nach dem Inkrafttreten unter anderem ein zollfreies Lieferkontingent von 35.000 t Rindfleisch, das in gleichen Raten auf 110.000 t im zehnten Jahr ansteigt.
Für Schaffleisch beläuft sich das zollfreie Anfangskontingent auf 25.000 t und wächst innerhalb von zehn Jahren auf 75.000 t. Nach dieser Dekade entfallen für beide Fleischarten alle Zölle. Jedoch wird es für weitere fünf Jahre eine Übergangsphase geben, in der bei Marktverwerfungen Schutzzölle von 20 % auf einen Teil der Lieferungen erhoben werden können. Auch für viele weitere Produkte wie Zucker, Milchprodukte, Getreide, Obst, Gemüse und Meeresfrüchte wird es deutliche Zollsenkungen und perspektivisch gar keine Einfuhrabgaben mehr geben.