(c) proplanta Geprägt bleibt die Situation dabei von einem unterdurchschnittlichen Angebot in Westeuropa und hohen Überhängen in den östlichen Mitgliedsländern.
In der EU-25 werden im Wirtschaftsjahr 2006/07 voraussichtlich 43 Millionen Tonnen Mais geerntet, das wären gut zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Hintergrund sind Einbaueinschränkungen um rund 200.000 Hektar und Ertragseinbußen von rund sechs Prozent.
Allein in Deutschland geht die Maisproduktion voraussichtlich um ein Fünftel auf etwa 3,26 Millionen Tonnen zurück. Unsicher ist dabei noch, in welchem Umfang Körnermais als Silomais beziehungsweise energetischer Rohstoff Verwendung findet.
Der enorm gewachsene Bedarf für die Biogaserzeugung wird durch die Ausdehnung des Maisanbaus auf Stilllegungsflächen und speziell als Energiepflanze, was die EU mit einer Prämien fördert, belegt. Diese Fläche hat sich nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gegenüber dem Vorjahr auf gut 140.000 Hektar verdoppelt.
Erneut Überhänge in Ungarn Mit erheblich geringeren Ernten als im Vorjahr wird auch in Spanien und Frankreich gerechnet. Damit deutet sich für die EU-15 ein Rückgang des Maisangebotes um gut 3,5 Millionen Tonnen an. Zwar bleibt auch die Ernte in Ungarn mit rund acht Millionen Tonnen um eine Million Tonnen deutlich unter Vorjahr, dieses Ergebnis dürfte aber noch immer einen Angebotsüberhang von etwa drei Millionen Tonnen zur Folge haben.
Wie viel davon 2006/07 in die Intervention fließt, bleibt abzuwarten. Denn Brüssel hat mit der ab dem 1. November geltenden Verschärfung der Interventionskriterien eine hohe Hürde gesetzt, um einem weiteren Bestandsaufbau entgegenzuwirken. Immerhin befinden sich EU-weit noch rund 4,9 Millionen Tonnen Mais in der öffentlichen Lagerhaltung, davon allein 4,7 Millionen Tonnen in Ungarn.
Preise auf hohem Niveau Der deutliche Angebotsüberhang in den östlichen EU-Ländern übt jedoch wenig Druck auf die Maiskurse in Westeuropa aus. Zu hoch sind derzeit die Barrieren durch feste Frachtkosten und die aufwändige Logistik, zumal Niedrigwasser auf der Donau den Transport zusätzlich erschwert.
Hiesige Importeure führten in den ersten beiden Monaten des aktuellen Wirtschaftsjahres deutlich mehr Mais aus Tschechien, Österreich und Frankreich ein als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt stiegen die Einfuhren um knapp 34 Prozent auf 341.425 Tonnen, während die Exporte um rund 30 Prozent auf 111.150 Tonnen zurückgingen.
Am Terminmarkt Matif ging die auslaufende November-Position mit 155 Euro je Tonne aus dem Handel, das sind rund 30 Euro je Tonne mehr als im Vorjahr, aber sechs Euro weniger als zum Höchststand Mitte Oktober. Unterstützung für stabile Preise kommt auch vom US-Maismarkt, an dem die fest Grundstimmung angesichts reduzierter Ernteschätzungen und flotterer Exportaussichten weiter anhält.
Quelle: ZMP Agrarmarkt 14.11.2006 © ZMP
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