Wie der Sprecher der DVT-Geschäftsführung, Dr. Hermann-Josef Baaken, heute bei einem Pressegespräch in Düsseldorf erklärte, ist die Rohstoffverfügbarkeit im laufenden Getreidewirtschaftsjahr insgesamt gut. Die
Getreideernte sei in Europa wider Erwarten relativ gut ausgefallen. Außerdem sei es in anderen wichtigen Anbauregionen der Erde zu keinen Missernten gekommen; das gelte auch für die Sojabohnenproduktion.
Laut Baaken deutet aus heutiger Sicht wenig darauf hin, dass Deutschland und die anderen EU-Länder 2015/16 erneut so viel Weizen exportieren werden wie in der vergangenen Saison. Er begründete seine Einschätzung mit der aktuellen Währungskonstellation und der im Vergleich zu EU-Herkünften besseren Wettbewerbsfähigkeit von Ware aus anderen Exportländern.
Mit Blick auf die Proteinfuttermittel bleibe spannend, wie hoch die Importe Chinas als Hauptabnehmer in den kommenden Monaten ausfielen, hob Baaken hervor. Sollte die weltweite Nachfrage hier bei vergleichsweise komfortablen Angebotsmengen eher verhalten bleiben, dürfte es zunächst keine Impulse für steigende Kurse geben.
Wie der Verbandssprecher mit Blick auf die zukünftige Produktionsentwicklung ausführte, sieht sich die Futtermittelwirtschaft auf einem vorläufigen Wachstumszenit angelangt. Noch nie sei in Deutschland so viel Misch- und Mineralfutter erzeugt worden wie im vergangenen Kalenderjahr, und zwar rund 24,0 Mio. t. Allerdings zeichne sich für das laufende Jahr ein Produktionsrückgang von 0,4 % ab, stellte Baaken fest. Ein Trend zur Abkehr von Mischfutter sei aber keineswegs erkennbar.