Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.07.2018 | 13:09 | Agrarpreise 

Handelsstreit drückt Weltmarktpreise für Agrarprodukte

Rom - Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im Juni erstmals in diesem Jahr gesunken.

Weltmarktpreise Agrarprodukte
(c) proplanta
Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Donnerstag (5.7.) mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex gegenüber Mai um 1,3 % auf 173,7 Punkte zurück. Damit rutschte der Index auch wieder unter das Vorjahresniveau, und zwar um 0,9 %.

Die Analysten aus Rom machten auch die von den USA ausgelösten globalen Handelsstreitigkeiten für die Abschwächung verantwortlich, denn insbesondere die Notierungen für betroffene Produkte wie Weizen, Mais und Sojabohnen waren rückläufig. So gab der Subindex für Getreide trotz regional schwächerer Ernteprognosen gegenüber Mai um 3,7 % auf 166,2 Punkte nach.

Wahrscheinliche Strafzölle in China für US-Sojabohnen drückten laut FAO deren Notierungen zuletzt nach unten. Dies hatte Auswirkungen auf den Teilindex für Pflanzenöle, der gegenüber dem Vormonat um 3,0 % auf 146,1 Punkte nachgab und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2016 fiel. Anteil daran hatte den Experten aus Rom zufolge aber auch die fortgesetzte Preisschwäche bei Palmöl. Erstmals in diesem Jahr gaben außerdem die internationalen Preise für Milcherzeugnisse nach; der entsprechende Index lag mit 213,2 Punkten um 0,9 %unter dem Mai-Niveau, jedoch noch um 2,0 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Laut FAO hat das größere Exportangebot der Europäischen Union und der USA zu sinkenden Käsenotierungen geführt, was durch höhere Preise für Magermilchpulver nicht habe ausgeglichen werden können. Weitgehend stabil seien die Erlösmöglichkeiten für Vollmilchpulver und Butter geblieben. Um 0,3 % auf 169,8 Punkte befestigen konnte sich dagegen im Juni der FAO-Fleischpreisindex. Dazu beigetragen hätten vor allem höhere Preise für Schaffleisch und geringfügig gestiegene Schweinefleischpreise, während Rind- und Geflügelfleisch meist mit Abschlägen gehandelt worden sei, berichtete die FAO.

Der seit Dezember 2017 anhaltende Preisverfall bei Zucker kam im Juni erst einmal zum Stillstand; der entsprechende Subindex konnte im Berichtsmonat gegenüber Mai um 1,2 % auf 177,4 Punkte zulegen. Grund dafür waren laut FAO geringere Ernteerwartungen für Zuckerrohr in Brasilien wegen der dortigen Trockenheit gewesen.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Polen und Ukraine suchen Kompromiss für Agrarlieferungen

 Entlastungen für Bauern in EU-Gipfelerklärung

 Deutsche Solarfirmen protestieren gegen antichinesische EU-Strafzölle

 FAO-Preisindex: Agrarpreise geben weiter nach

 FAO-Preisindex gibt erneut etwas nach

  Kommentierte Artikel

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche

 Kanzlerrunde zur Landwirtschaft - Ringen um Entlastungen

 Waschbären-Jagd nicht zielführend