Außerdem rechnet sie dadurch mit deutlich steigenden Fleischpreisen. Das geht aus einer Stellungnahme des sozialpolitischen Ausschusses der Branche zum Gesetzesvorhaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (
SPD) hervor, wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» (Samstag) berichtet.
In dem Schreiben heißt es, es sei nicht erklärbar, warum beim Portionieren und Verpacken von Käse künftig anderes Arbeitsrecht gelten solle als bei Wurst. «Das Gesetz geht zu weit.» Es stelle eine «abstruse Ungleichbehandlung» gegenüber anderen Branchen dar.
Die
Fleischwirtschaft sei auch künftig auf Leiharbeiter angewiesen, um Produktionsspitzen etwa zur Grillsaison abfangen zu können. Würden Werkvertrag und Leiharbeit verboten, verteure das die Produktion.
«Der
Verbraucherpreis dürfte demzufolge um 10 bis 20 Prozent je Kilo und Produkt ansteigen», heißt es in der Stellungnahme. Es sei ferner damit zu rechnen, dass die Produktion ins Ausland abwandere - inklusive der Tierhaltung.
Als Konsequenz aus einem Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies hatte die Bundesregierung angekündigt, dass mit Beginn des Jahres 2021
Werkverträge und Leiharbeit in der
Fleischindustrie abgeschafft werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will den entsprechenden
Gesetzentwurf bis Ende dieses Monats vorlegen.