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09.06.2010 | 14:45 | Unternehmen Bauernhof 

Höllerer: Bäuerinnen setzen auf partnerschaftliches Betriebsmanagement

Wien - "Die neueste Studie über die bäuerlichen Betriebsleiterinnen zeigt einmal mehr, dass der überwiegende Teil der Bäuerinnen sowohl die Betriebsleitung als auch die betrieblichen Entscheidungen gemeinsam mit dem Partner oder mit anderen Familienmitgliedern ausführt.

Landfrauen

Im europaweiten Vergleich kommt den Frauen in der österreichischen Landwirtschaft somit eine überaus bedeutende Stellung im Unternehmen Bauernhof zu. Sie haben eine Schlüsselposition, wenn es darum geht, Entscheidungen der Betriebs- und Haushaltsführung sowie familiäre Angelegenheiten zu managen", erklärte Bundesbäuerin Anna Höllerer in einer Aussendung zum aktuellen Forschungsbericht der Bundesanstalt für Bergbauernfragen unter dem Titel "Landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen in Österreich".

Eine der zentralen Fragestellungen dieser Studie war es, zu erheben, welche Auswirkungen die Übernahme der Betriebsleitung auf die Position der Frauen auf den Höfen hat, wie die Betriebsleiterinnen ihre Leitungsfunktion ausfüllen und welche Strategien und Perspektiven sie dabei für ihre Betriebe entwickeln.
 
Diese Themenbereiche wurden im Rahmen einer qualitativen Befragung von 27 Betriebsleiterinnen in unterschiedlichen ländlichen Gebieten in Österreich erhoben und waren anschließend dann die Basis für die österreichweit durchgeführte quantitative Befragung von 2.000 Betriebleiterinnen.
 
Etwa zwei Drittel der Partner der befragten Bäuerinnen arbeiten hauptberuflich außerhalb der Landwirtschaft und ein Fünftel ist bereits in Pension. Etwa ein Drittel der Betriebsleiterinnen führt den Hof im alleinigen Eigentum, Besitz oder Pacht und mehr als die Hälfte bewirtschaften den bäuerlichen Betrieb im gemeinsamen Ehegatteneigentum.

 
Arbeitserleichterung und mehr Lebensqualität als Ziel

Beim Betriebsmanagement zeigt sich in der Praxis, dass dieses etwa zu gleichen Teilen alleine oder gemeinsam mit dem Partner durchgeführt wird. Im Gegensatz zu der Fülle an Aufgaben, die von den Bäuerinnen alleine erledigt wird, wie etwa die Stallarbeit, erfolgt die Vertretung des Betriebes nach außen nur zu etwa einem Drittel von den Betriebsleiterinnen allein. Auch bei der Feld- oder Maschinenarbeit ist die traditionelle geschlechterspezifische Arbeitsteilung häufig noch vorherrschend.

Betriebliche Entscheidungen über kapitalintensive Investitionen, aber auch viele andere Entscheidungen, betreffend den Betrieb und die Familie, werden überwiegend gemeinsam mit dem Partner gefällt. Zudem haben die befragten Betriebsleiterinnen in den Interviews auch deutlich aufgezeigt, dass ihnen eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Freizeit sehr wichtig ist. Demnach zeigt sich bezüglich der durchgeführten Veränderungen auf den Betrieben auch eine hohe Veränderungsbereitschaft in Richtung Arbeitserleichterung und zu mehr Lebensqualität.

 
Bildungsangebote speziell für Betriebsleiterinnen

"Österreichs bäuerliche Familienbetriebe haben sich verändert, weil die Bäuerinnen neben ihrer Ver-antwortung für die Versorgungsarbeit bereits sehr stark in die produktive Arbeit am Betrieb eingebunden sind. Umso notwendiger ist daher eine gute Aus- und Weiterbildung, damit die Frauen in der Landwirtschaft für ihre neue Rolle im Betrieb auch optimal gerüstet sind und ihre Identität als Betriebsleiterin beispielsweise auch in der Vertretung nach außen künftig noch stärker wahrnehmen können. Die Neugierde und der Wille zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung ist beim Großteil unserer Bäuerinnen jedenfalls vorhanden und daher bin ich zuversichtlich, dass künftig neue Bildungsangebote für bäuerliche Betriebsführerinnen auch gut angenommen werden. Durch das neue ZAM-Bildungsprojekt wollen wir beispielsweise das Interesse der Bäuerinnen und Bauern für agrarwirtschaftliche und unternehmerische Themenbereiche nachhaltig wecken und das erforderliche Wissen zur Verfügung stellen. Die ZAM-Bildungsangebote starten bereits heuer im Herbst und werden in enger Kooperation mit den Landwirtschaftskammern und den Ländlichen Fortbildungsinstituten (LFI) in allen Bundesländern umgesetzt", betonte Höllerer abschließend. 

Die neue Studie der Bundesanstalt für Bergbauernfragen unter dem Titel "Landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen in Österreich" von Theresia Oedl-Wieser und Georg Wiesinger steht auf der homepage www.berggebiete.at als download zur Verfügung.


ZAM-Bildung

ZAM - Zukunftsorientierte Agrarwirtschaftliche Motivation steht für ein Bildungsprojekt des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der LK Österreich.

ZAM beinhaltet drei Bildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen:

  • ZAM-Seminar "Von der Einsteigerin zur Insiderin - Vom Einsteiger zum Insider"
  • ZAM-Treff "Unternehmerischer Bäuerinnen- und Bauerntreff" und den
  • ZAM-Lehrgang "Österreichische Bäuerinnen zeigen Profil"

Für weitere Informationen und aktuelle Kurstermine stehen die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der ARGE Bäuerinnen und des LFI im jeweiligen Bundesland bzw. im LFI-Österreich, (Tel.: 01/534 41-8566, E-Mail: lfi@lk-oe.at) gerne zur Verfügung. Zusätzliche Informationen finden Sie auf der ZAM - homepage: www.lfi.at/zam (lk-oe)

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