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29.05.2022 | 01:31 | Exportstopp 

Indien beschränkt auch die Zuckerausfuhren

Neu-Delhi - Indien deckelt nun auch seine Zuckerexporte. Vor etwa zwei Wochen hatte das Land bereits seine Weizenausfuhren eingeschränkt.

Exportstopp für Zucker
(c) abcmedia - fotolia.com
Wie aus einer Erklärung des Handelsministeriums in Neu-Delhi vom Dienstag (24.5.) hervorgeht, dürfen bis zum Ende der laufenden Vermarktungssaison im September 2022 insgesamt höchstens 10 Mio. t Zucker im Ausland verkauft werden. Außerdem müssen die Exporteure für jede Zuckerausfuhr im Zeitraum vom 1. Juni bis zum 31. Oktober eine Sondergenehmigung bei den Behörden einholen.

Lieferungen für das US-Zollkontingent und die sogenannte CXL-Quote der Europäischen Union sind davon allerdings nicht betroffen. Ziel der Maßnahme ist es nach Regierungsangaben, der Verknappung von Zucker und damit dem Anstieg der Zuckerpreise auf dem Binnenmarkt entgegenzuwirken und mehr Zuckerrohr zu Ethanol zu verarbeiten.

Seit dem vergangenen Vermarkungsjahr seien die betreffenden Ausfuhren nämlich „in beispiellosem Ausmaß“ ausgeweitet worden. Nach Angaben von Marktfachleuten haben die indischen Zuckerhersteller in der laufenden Saison bislang Exportkontrakte über rund 9 Mio. t gezeichnet. Indien ist nach aktuellen Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) mit einer Erzeugung von schätzungsweise 36,9 Mio. t in der laufenden Saison der größte Zuckerproduzent der Welt.

Allerdings sehen die Washingtoner Fachleute die Zuckerexporte des Landes für 2021/22 bei „nur“ 8,8 Mio. t. Die jetzt von der Regierung eingezogene Ausfuhrobergrenze würde damit deutlich unterschritten. Dennoch wäre Indien erneut drittgrößter Zuckerexporteur nach Brasilien und Thailand.

Unterdessen entwickelten sich die Weltmarktpreise für Roh- und Weißzucker in dieser Woche gegenläufig. An der New Yorker Börse wurden am Freitag (27.5.) gegen 18.00 Uhr hiesiger Zeit für den vorderen Rohzucker-Julifuture 19,54 cts/lb (404 Euro/t) gezahlt; das waren 2,1 % weniger als der Abrechnungskurs zum Ausklang der Vorwoche.

Gleichzeitig verteuerte sich der Frontkontrakt auf Weißzucker zur Lieferung im August 2022 in London im Tagesverlauf in der Spitze auf 569,60 $/t (534 Euro/t); das waren 2,1 % mehr als der Abrechnungskurs sieben Tage zuvor und der höchste Stand seit September 2016.
AgE
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