Beim Halt an der Zapfsäule wird vielen klar, dass die Spritpreise derzeit deutlich niedriger sind als vor einem Jahr. Auch insgesamt dürften Verbraucher, was die Preise angeht, mit dem zu Ende gehenden Jahr zufrieden sein. (c) proplanta
Nach Einschätzung des Statistischen Amtes in Schwerin verharrt die Inflation etwa auf dem Niveau von 2018, als die
Lebenshaltungskosten in Mecklenburg-Vorpommern im
Schnitt um 1,6 Prozent zum Vorjahr angestiegen waren. Damit bleibt die
Teuerung zum zweiten Mal in Folge unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.
Bei Werten von bis zu 2 Prozent spricht die Europäische Zentralbank (EZB) von stabilen Preisen und verzichtet auf Maßnahmen zur Begrenzung der Inflation. Nur im April hatte die Teuerung im Nordosten mit 2,1 Prozent einmal oberhalb dieser Schwelle gelegen.
Seit Juni ging die
Teuerungsrate dann aber kontinuierlich nach unten und erreichte im November mit 1,5 Prozent den zweitniedrigsten Wert des Jahres. Nur im Januar war sie mit 1,3 Prozent noch geringer. Die Dezemberzahlen liegen erst im neuen Jahr vor.
Über das Jahr hinweg insgesamt moderate Preisanstiege etwa bei
Lebensmitteln, Bekleidung und Energie stützten die Entwicklung. So mussten Verbraucher zum Jahresende für Nahrungsgüter und alkoholfreie Getränke nur knapp 1 Prozent mehr ausgeben als ein Jahr zuvor. Heizöl und
Kraftstoffe waren sogar billiger.
So kosteten Benzin und Diesel im November 7 bis 9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Zudem setzte sich der Trend rückläufiger Telefon- und Internet-Kosten fort. Für Wohnen insgesamt - samt Wasser, Strom, Gas und Öl - musste über das Jahr hinweg 1,5 bis 2 Prozent mehr ausgegeben werden.
Überdurchschnittliche Steigerungen von 3 und mehr Prozent verzeichneten die Statistiker bei den Kosten für Versicherungen sowie im Bereich Gaststätten und Hotels, für deren Mitarbeiter höhere Tarife vereinbart wurden. Auch für Bildung und Erziehung musste tiefer in die Tasche gegriffen werden. Allerdings erwarten die Statistiker mit dem Wegfall der Elternbeiträge für Kitas im Jahr 2020 wieder einen Rückgang der Ausgaben der Haushalte.
Viele Menschen im Nordosten hatten angesichts von Lohnsteigerungen teils deutlich über der Teuerungsrate effektiv mehr Geld im Portemonnaie. Nach Berechnungen des Bundesamtes für Statistik lagen die Nominallöhne in Deutschland im dritten Quartal 2019 um 3,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahresquartal. Bei einem Anstieg der
Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 1,5 Prozent ergebe sich preisbereinigt ein realer Verdienstzuwachs von 1,9 Prozent, hieß es.