Demnach ist die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen im Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,9 Prozent gestiegen. Nach vorläufigen Angaben sind die beantragten Unternehmensinsolvenzen im Dezember 2022 ebenfalls um 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat November 2022 gestiegen.
„Die jüngste Steigerung der beantragten Unternehmensinsolvenzen im Oktober ist im langjährigen Vergleich allenfalls ein kleiner Schritt in Richtung Normalisierung des Insolvenzgeschehens und weit weg von einer Insolvenzwelle. Insbesondere die voraussichtlich gestiegen Zahlen im Dezember 2022 weisen eher auf einen saisonalen Effekt hin“, verdeutlicht Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID). „Üblicherweise steigen die Unternehmensinsolvenzen zum Quartalsende an, da hier Sondereffekte für die
Liquidität eintreten können“, so Niering weiter.
Derzeit hat sich die Inflation etwas beruhigt, u.a. auch, weil die
Energiepreise wieder gefallen sind. Das erleichtert bei vielen Unternehmen die angespannte Lage der letzten Monate. Zuletzt waren auch die Konjunkturdaten wieder besser, wie u.a. das ifo-Institut berichtete: Anders als erwartet planten viele Unternahmen ihre Preise durch die verlangsamte Inflation nicht weiter zu erhöhen.
„Auch für das Jahr 2023 rechnen wir nicht mit einer außergewöhnlichen Zunahme an Unternehmensinsolvenzen, sofern die deutsche Wirtschaft nicht mit weiteren exogenen Schocks konfrontiert wird“, so der VID-Vorsitzende zur weiteren Entwicklung der Insolvenzzahlen.