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01.05.2022 | 10:36 | Weinhandel 

Internationaler Handel mit Wein auf Rekordniveau

Paris - Die globalen Weinexporte haben 2021 mengen- und wertmäßige Höchststände erreicht.

Weinmarkt 2021
Laut OIV kletterten die Ausfuhrerlöse 2021 auf Höchststand von 34,3 Milliarden Euro - Weltweiter Weinverbrauch erholt sich etwas - Globale Erzeugung geht um 1 Prozent zurück - Rebflächen geringfügig eingeschränkt - Perspektiven für 2022 sehr unsicher - Marktturbulenzen durch Krieg in der Ukraine sowie Lieferkettenprobleme und hohe Energiepreise. (c) proplanta
Wie der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), Pau Roca, am Mittwoch (27.4.) bei einer Webkonferenz in Paris berichtete, vergrößerte sich das betreffende Handelsvolumen im Vorjahresvergleich um 4 % auf 111,6 Mio hl Wein. Gleichzeitig habe sich der Exportwert sogar um 16 % auf 34,3 Mrd Euro erhöht.

Derweil habe sich der globale Weinverbrauch teilweise von den Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie erholt, und zwar im Vergleich zu 2020 mit einem Zuwachs um 2 Mio hl oder 0,7 % auf schätzungsweise 236 Mio hl. Der Markt habe sich erholt, und im Online-Verkauf sei ein Boom verzeichnet worden. Damit habe sich die Weinbranche insgesamt als widerstandsfähiger erwiesen als viele andere Sektoren.

Indes sei die weltweite Weinerzeugung 2021 ohne Säfte und Moste im Vergleich zum Vorjahr um 3 Mio hl oder 1 % auf insgesamt ungefähr 260 Mio hl zurückgegangen. Die weltweite Rebfläche sei mit zuletzt rund 7,3 Mio ha nur um 0,3 % kleiner als im Vorjahr ausgefallen.

Covid erschwert Erholung der Weinerzeugung



Wie Roca mit Blick auf das laufende Weinjahr ausführte, sind die Perspektiven recht unsicher. Er begründete seine Einschätzung unter anderem mit Problemen in der globalen Lieferkette als Folge der Corona-Pandemie. Dadurch habe sich der Transport verlangsamt. Außerdem hätten neue Virusvarianten und der fehlende Zugang zum Corona-Impfstoff, insbesondere in einigen Entwicklungsländern, die Erholung der weltweiten Produktion erschwert. Daran habe auch die Anpassung des Sektors an das veränderte Konsumverhalten in entwickelten Volkswirtschaften wie den USA und der Europäischen Union nichts ändern können.

Ferner habe die Zunahme der Covid-Fälle in Teilen Chinas zu vorübergehenden Lockdowns geführt. Zudem verursache der Krieg in der Ukraine eine Reihe neuer Engpässe in der Lieferkette. Erschwerend hinzu käme die kriegsbedingt weitere Verteuerung von Energie.

Weinproduktion auf der Südhalbkugel wohl durchschnittlich



Dem OIV-Generaldirektor zufolge sorgen die EU-Sanktionen gegen Russland für zusätzlichen Druck am Weinmarkt. Vor allem in Italien, Frankreich und Spanien gebe es Anlass zur Sorge, dass der Handel zwischen der Gemeinschaft und Russland unterbrochen werden könnte. Russland sei nämlich 2021 mit einem Anteil von etwa 2 % am globalen Handelsvolumen der zehntgrößte Weinimporteur gewesen.

Gemessen am Einfuhrwert belege das Land sogar den achten Platz. Vor diesem Hintergrund und auch angesichts der von der Inflation betroffenen Verbraucher stehe der Weinsektor nun vor der Aufgabe, seine globalen Lieferkettenmuster zu überdenken. Für die Weinproduktion auf der Südhalbkugel prognostizierte Roca für 2022 einen Rückgang der Weinproduktion auf ein insgesamt durchschnittliches Niveau, nachdem die Erzeugung im vergangenen Jahr sehr hoch ausgefallen sei. Mit Ausnahme von Neuseeland und Südafrika dürften alle wichtigen Weinbauländer auf der Südhalbkugel ihre Produktion senken, so der OIV-Generaldirektor.
AgE
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