Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.12.2009 | 14:35 | Produktivität  

Jeder deutsche Landwirte ernährt heute 133 Menschen

Hannover - Die Produktivität in der Landwirtschaft ist in den vergangenen 100 Jahren rasant gestiegen.

Jeder deutsche Landwirte ernährt heute 133 Menschen
Wie aus dem jüngsten Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes hervorgeht, kann ein Landwirt immer mehr Menschen mit seiner Arbeit ernähren, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Vor 100 Jahren galt Deutschland noch als Agrarstaat. In der Landwirtschaft arbeiteten rund 38 Prozent aller Erwerbstätigen und erwirtschafteten so einen Anteil von knapp 30 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung des Staates. Ein Landwirt erzeugte um 1900 mit seiner Arbeit aber nur Nahrungsmittel für etwa vier Menschen. 1950 konnte ein Bauer bereits zehn und nur weitere zehn Jahre später bereits 17 Menschen mit seiner Arbeit „satt machen“. In den darauffolgenden Jahren nahm die Produktivität in der Landwirtschaft immer weiter zu. 1980 konnte ein Landwirt bereits so viele Nahrungsmittel produzieren, dass er 47 Personen ernähren konnte. Bis zum Jahr 2000 stieg diese Zahl auf 127. Heute kann ein Landwirt rein rechnerisch sogar 133 Personen ernähren.

Die enorme Leistungssteigerung wurde vor allem durch verbesserte Produktionsmethoden wie leistungsstärkere Landmaschinen, effektive Pflanzenschutzmittel und neue Getreidesorten möglich. So wurden innerhalb der vergangenen 100 Jahre Zugtiere durch motorisierte Maschinen ersetzt, Fütterungsprozesse konnten automatisiert und präzisiert werden. Seit einigen Jahren bestimmt darüber hinaus immer mehr die moderne EDV den Technikeinsatz in der Landwirtschaft. Dementsprechend gelten heute Präzisionslandwirtschaft, computergesteuerte Prozesse oder Melkroboter als Stichworte für die moderne Landwirtschaft. Doch nicht nur beim Technikeinsatz hat sich die Moderne in der Landwirtschaft durchgesetzt. So konnte ein Landwirt vor 100 Jahren beispielsweise etwa 18,5 Dezitonnen (dt) Weizen von einem Hektar ernten. Heute liegt der durchschnittliche Hektarertrag mit 77,8 dt/ha mehr als viermal so hoch. Während vor 100 Jahren knapp 130 dt/ha Kartoffeln gerodet werden konnten, sind es heute 440,6 dt/ha.

Der Einfluss wissenschaftlicher Untersuchungsergebnisse in die Fütterung und verbesserte Haltungsbedingungen haben außerdem dazu geführt, dass auch die Leistungen „aus dem Stall“ immer besser geworden sind. So gab beispielsweise eine Kuh vor 100 Jahren rund 2.165 kg Milch im Jahr, heute sind es durchschnittlich 6.827 kg. Der Einsatz all der kapital- und wissensintensiven Produktionsmittel hat jedoch nicht nur zu einer Produktivitätssteigerung, sondern auch zu einem rasanten Strukturwandel geführt. Heute arbeiten nur noch 2,1 Prozent aller Erwerbstätigen in der Landwirtschaft, die einen Anteil von rund einem Prozent zur gesamten Bruttowertschöpfung beisteuert. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Brasilien: BRF meldet leichten Umsatzrückgang

 Ökologische Landwirtschaft in Sachsen wächst

 175 Millionen Euro Direktzahlung an Landwirte

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken