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03.06.2010 | 06:07 | Ernte jedoch noch nicht in Gefahr 

Kalter Mai hemmt Wachstum

München - Seit Wochen ist das Wetter wenig frühlingshaft.

Kalter Mai hemmt Wachstum
Und auch der Juni beginnt nicht so sonnig wie es sich viele wünschen. Doch was bedeutet der anhaltende Niederschlag für die Landwirtschaft? Werden schlechtere Ernten erwartet? Auskunft gibt darüber Matthias Kick, Fachreferent beim Bayerischen Bauernverband. „Regen ist für die Landwirtschaft mit Ausnahme zur Ernte selten schlecht. Aber der diesjährige Mai war definitiv zu kalt für unsere Kulturen“, so kommentiert Matthias Kick den Wonnemonat Mai, der die Bezeichnung in diesem Jahr nicht verdient hat.

Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte war der Mai mit 10,8 ° C in Bayern deutlich kälter als der langjährige Durchschnitt mit 11,7 ° C. In Bayern fielen 125 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und dieser Wert liegt damit 35 Liter über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.


Trotz des kalten Wetters sind die Getreidebestände bisher zufriedenstellend entwickelt

Das nass-feuchte Wetter trägt jedoch dazu bei, dass der Krankheitsdruck auf die Getreidepflanzen deutlich erhöht ist. Das könnte beispielsweise bei den Kartoffeln zu Problemen führen. Dort bestätigen Prognosemodelle eine erhöhte Gefahr eines frühzeitigen Stängelbefalls mit Krautfäule (Phytophthora infestans). Durch die ausgiebigen Niederschläge sind die Felder jedoch nicht immer befahrbar. Dadurch ergibt sich für die Landwirte das Problem, dass sie nicht die notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen können.


Problematisch ist derzeit die Situation bei Mais

„Die wärmeliebe Pflanzen benötigt deutlich höhere Temperaturen. Das Wachstum ist derzeit gehemmt und der Mais in seiner Entwicklung zurück“, so Kick. Zudem ist Mais in seiner Jungentwicklung extrem Konkurrenzschwach. „Unkräuter- und Ungräser wachsen bei diesen Temperaturen besser als der Mais. Aufgrund der Witterung konnten viele Landwirte auch im Mais bisher keine Unkrautbekämpfung durchführen, somit wird der Mais zusätzlich geschwächt, was natürlich Ertrag kosten“, erklärt Kick.

In den Grünlandgebieten hat das wechselhafte Wetter die Werbung des ersten Grünlandschnitts erschwert. „Die Wetterlotterie sorgte dafür, dass der erste Schnitt gelegentlich von Niederschlägen getroffen wurde und dadurch die Futterqualität in Mitleidenschaft gezogen wurde“, so Kick. Für eine seriöse Ernteprognose ist es laut Kick noch zu früh.

Entscheidend sei das Wetter für Getreide vor allem die Abreifphase im Juni und Juli. „Nicht zu heiß und immer ausreichend Feuchtigkeit wären für das Getreide optimal“. Zur Ernte hofft die Landwirtschaft natürlich auf trockenes Wetter. „Damit die Qualitäten passen“, so der Pflanzenbaureferent. Denn auch in diesem Jahr gilt der Grundsatz „Gewogen wird die Ernte erst in der Scheune“. (bbv)
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