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28.04.2017 | 13:12 | Agrarwende 

Kampf gegen Landflucht in Entwicklungsländern

Berlin - Die deutsche G20-Präsidentschaft bereitet für den Gipfel im Juli in Hamburg eine Initiative gegen Hunger und Landflucht in Entwicklungsländern vor.

Landflucht in Entwicklungsländern
Deutschland stellt während seiner G20-Präsidentschaft neue Themen in den Fokus. Eines davon ist «Beschäftigung in Afrika». Um der Jugend auf dem Kontinent Perspektiven zu geben, müssten bis 2050 jedes Jahr 18 Millionen Jobs entstehen. (c) proplanta
«Die Zukunft der Menschheit entscheidet sich im ländlichen Raum», sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Donnerstag in Berlin bei der Eröffnung einer zweitägigen Konferenz mit dem Titel «EINEWELT ohne Hunger ist möglich - Die Zukunft des ländlichen Raums».

Ein Expertenteam, dem Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus angehört, legte bei der Konferenz eine «Charta von Berlin» für die Unterstützung junger Landwirte in Entwicklungsländern vor.

Deutschland wolle sich im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft für Beschäftigungsmöglichkeiten junger Menschen im ländlichen Raum einsetzen, sagte Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU). Durch die «internationale Flüchtlingssituation» gebe es für solche Initiativen heute auch mehr Unterstützung in der Öffentlichkeit als früher.

Müller plädierte für eine «Agrarwende von unten». Er sagte: «Wir können Erträge vervielfachen, mit modernem Wissen und Innovation»- auch ohne Gentechnik und massiven Einsatz von chemischem Dünger. Die Schaffung besserer Lebensperspektiven in ländlichen Gebieten sei auch Fluchtursachenbekämpfung. Denn der Umzug verarmter Kleinbauern und Nomaden in die Stadt sei oft der erste Schritt hin zu einer nicht immer freiwilligen Migration.

Die Hilfsorganisation Oxfam kritisierte die Charta. Sie erklärte: «Damit sollen Investitionen von Unternehmen gefördert werden, denen vom BMZ, Geldgebern und Entwicklungsbanken leider eine herausragende Rolle zugeschrieben wird.» Der Deutschland-Direktor der Entwicklungs-Lobbyorganisation One, Stephan Exo-Kreischer, sagte: «Die Charta ist dann wirklich etwas wert, wenn sie zur Handlungsanweisung für die G20-Staaten und ihre Partner wird.» Die Afrikanische Union müsse unmittelbar an dem Prozess beteiligt werden.

Der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, Akinwumi Adesina, lobte die Pläne der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) für eine Investitions- und Infrastruktur-Partnerschaft mit Afrika. Er sagte, es sei richtig, «mit einigen wenigen Partnerländern anzufangen, in denen es einen klaren politischen Willen zur Veränderung gibt», anstatt nach dem Gießkannenprinzip vorzugehen.

Der Schlüssel für die Entwicklung im ländlichen Raum sei in Afrika eine stabile Stromversorgung, ohne die es keine Wertschöpfungsketten geben könne.
dpa
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